Abkürzungen:
Kirchenbuch (Kb)
* - Geburt / Taufe
Kb-Eintrag liegt vor
† - Tod
Kb-Eintrag liegt vor
∞ - Heirat
Kb-Eintrag liegt vor
ca. * /
∞ / †
Datum
errechnet / geschätzt
Orte
GrZ - Groß Zünder
KlZ - Klein Zünder
Währung
Rt - Reichstaler
Gr - Groschen
Pf - Pfennig
Sonstige:
Hfb: Hofbesitzer
Braune Schrift: Ergänzungen /
Bemerkungen RMG Unterstrichen =
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Katholische Priester vor der
Reformation
Q: Freitag (1918)

Protestantische Pfarrer
-
Jacob
Harder
† 17.03.1572
Er soll der erste evangelische Prediger in GrZ gewesen
sein.
Siehe Rhesa (1834) Nr. 1
Bei
Weichbrodt 1986
aufgeführt ohne weitere Angaben.
-
Franz Burchardt,
(M. Francisens Burchardus / Buchardi)
† 06.07.1590 in Danzig, begraben in der Marienkirche
unterhalb der Kanzel. Ein Ölbild befand sich
in der Sakristei.
Prediger von 1575 - 1589
Hartwich (1722), S. 180 ff:
"Anno 1574 oder 75 wurde M Franciscus Buchardus nach
Großzünder zum ersten Prediger gesetzt / der zuvor schon Ao.
1555 an der grossen Pfarr-Kirche Prediger gewesen war / aber
Anno 1560 nebst dem Benedictus Morgenstern / der zu St.
Catharinen Pfarrer war ... die alle drey Flacianer sollen
gewesen sein von E. E. Raht schleunig abgesetzet war. ...
aber sie mußten alle drey mit D. Samuel vor Sonnenuntergang
die Stadt räumen. Burchardus begab sich hierauf mit dem
Benedictus Morgenstern nach Thorn"
[Es folgt die
Beschreibung weiterer Streitigkeiten zwischen Predigern.
1572 wird Buchardus in Thorn abgesetzt.] "Denn da kam er
wieder nach Dantzig und wurde auf grosse Intercession
geneigter Gönner / Anno 1574 oder 75 nach großzünder
versetzt / da er auch Ao, 1590 tödtlich krank ward / und in
Dantzig bey seiner Tochter-Mann / Michel Coleto / Predigern
zu St. Marien / gestorben / und darauf in derselben grossen
Pfarr-Kirche und der Cantzel ist begraben worden."
Siehe Rhesa (1834) Nr. 2
Schwarz, F.: Die Familienforscher in der Stadtbibliothek,
1934:
"Die Sitte der sog. Leichenpredigten kam hier in Danzig in
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auf. Ein
handschriftlicher Zusatz zu Curicke (Ms 900 p. 117)
berichtet: "1560 am Tage Mariae Magdalene ist Franz
Burchardt (Burchardi, Pfarrer an St. Marien, später in Thorn
und Groß Zünder, † 1590 Juli 6.) und Benedict Lucifer... von
Danzig abgezogen ... die haben auch Geldes halben die Leich
Predigten aufgebracht ..."
-
Johann Starck
† ca. 1629
Prediger von 1591 - 1629
Calvinist
eventuell 2. ∞ Danzig, St. Petri, 30.11.1594 mit Anna
Curicke,
Tochter des Lorenz Curicke (Q:
Weichbrodt 1986)
mindestens
2 Töchter
Hancke (1619):
Prediger Johannes Starck
Siehe Rhesa (1834) Nr. 3
-
Paulus Lecius
(Lezius, Letius)
† 23.04.1647
Prediger von 1630 - 1647
22.03.1630 erwählt, ordiniert den 27.03.1630, introducirt im
April 1630
Hartwich, S. 187 ff: "In Groß-Zünder / lebeten zu
Zeit des Rathmanischen Streits: Paulus Lezius, der Anno 1630
in die Kirche zur Kobbelgrube kaum angekommen / und bald im
selbigen Jahr nach Groß-Zünder versetzet war, ... In
Groß-Zünder war noch Paulus Lezius, denn er lebte bis 1647.
Das folgende Jahr kam hieher Elias Zahn / und starb 1653.
Petrus Schönwald aber / der Anno 1654 ankam / kam aus diesem
Dienst weg Anno 1656. In dessen Steele wurde erwehlet
Nathanael Carmannus, und starb hieselbst 1658. Tobias
Colerus kam hieher von Letzkau / und starb Anno 1676."
Siehe Rhesa (1834), Nr. 4
-
Elias Zahn
† GrZ 20.10.1653 an der Pest
Prediger von 1648 - 1653
Ab 1640 ist er Cantor an der Graumünchen-Schule in
Danzig.
Beginnt im April 1648 das erste
vorliegende GrZ-Kirchenbuch zu führen.
∞ vor 1648 in ??? mit Anna Neufeld
1648 ist sie Taufpatin: "Hausfrau des Predigers
mindestens 4 Kinder, davon >5 Jahre: 0
1) Anna Maria, * vor 04.1648, † 23.10.1653 an der Pest
2) Cordula, * vor 04.1648, † 13.05.1653 an der Pest
3) Ohne Namen, * 22.07.1650, † 22.07.1650
4) Elias, * 14.09.1651, † 26.11.1652
Lt.
Rhesa (1834), Nr. 5, wird ein Sohn Bäcker in
Danzig, der ein Stipendium aussetzt für Theologiestudenten
während ihres Aufenthaltes an der Universität. Demnach gibt
es zu den o. a. mindestens ein weiteres vor 1648 geborenes Kind.
Bei
Rühle, Siegfried: Geschichte des Gewerks der Bäcker zu
Danzig, 1932, ist kein Zahn-Bäcker aufgeführt.
-
Peter Schönwald
* Strasburg in Preußen 1626,
† Thorn 22.11.1701
- lt.
Rhesa (1834), Nr. 6
Eltern: Christof
1637 Gymnasium in Elbing, 1645 Gymnasium in Danzig, 1648
Student in Wittenberg, 1650 in Königsberg, 1654 Prediger in
GrZ, 1657 an St. Catharinen in Thorn, 1676 an St.
Trinitatis, Thorn (Q:
Weichbrodt 1986)
∞ ca. 1654 mit Johanna Wilhelmina Neufeld aus
Königsberg
Q: Dittmann (1789), S. 94
mindestens 1 Kind, davon >5 Jahre: mindesten 1
1) Samuel * ca. 1657 in Thorn
(?), † 20.12.1720
wird Prof. extraord. am Gymnasium zu
Thorn, 1688 Prediger in
Gurske, 1701 Nachfolger
seines Vaters in der Kirche zur
heiligen Dreifaltigkeit in Thorn
(Q: Rhesa (1834), S. 261f)
Prediger von 1654 - 1656
Gewählt 05.10.1654, ordiniert den 22.10.1654, tritt er am
23.10.1654 den Dienst an. Lt.
Rhesa (1834) bittet er den Rath 1656 von Danzig um
seine Entlassung "insonderheit, weil die Schweden im
Danziger Werder mit Rauben und Plündern sehr übel hausirt,
und er auch sonst durch dieselben an Vieh schon zu Schaden
gekommen und schier seines Lebens nicht sicher war, die
Bauern auch größtenteils durch den Krieg nicht besser,
sondern schlimmer geworden."
In Thorn, wo er später tätig ist,
stellt sich die Geschichte lt. Dittmann (1789), S. 13, ein
wenig anders dar:
"In eben demſelben 1656sten Jahre, wurde XXXI. Peter
Schönwald, aus Straßburg in Preußen gebürtig .... Er war
seit 1655 ins andere Jahr, Prediger zum großen und kleinen
Zünder im Danziger Werder gewesen. Daselbst erhielt er die
Vocation zur Stadt-Pfarre in Marienburg, 1656, den 28. Aug.
Weil ihm nun E. E. Hochw. Rath der Stadt Danzig, dessen
Stipendiat er zuvor gewesen, auf seine vorgängige Meldung
abrieth, diese Vocation anzunehmen, und ihn auf Beförderung
in die Stadt vertröstete; schlug er solche, um bey seinen
Herren Patronen nichts zu verderben, wohlbedächtig aus,
ohngeachtet er, wegen übermachter Bosheit und Vollbrätigkeit
seiner Dorfgemeinde, eine Veränderung sehnlichst wünschte,
und ihm auch die dazumal, in Marienburg, stark grassierende
Pest, kein Bedenken würde verursacht haben, sich dahin zu
begeben."
Auf ein harmonischen
Verhältnis zwischen Prediger und Dorfbevölkerung lassen
diese Texte sicherlich nicht schließen. Er fühlt sich
offensichtlich zu Höherem berufen als sich mit den tumben
Bauern abzugeben.
-
Nathanael Karmann (Carmann)
* in Danzig ca. 1627,
1641 Gymnasium, 1647 Student in Wittenberg,
(Q:
Weichbrodt 1986)
† Danzig 19.01.1658, begraben in der Katharinenkirche zu
Danzig, Eintrag GrZ, "ein Gesell"
Prediger von 1656 - 1658
Siehe Rhesa (1834) Nr. 7
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