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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
GrZ 01 GrZ 02 GrZ 03 GrZ 04 GrZ 041 GrZ 05 GrZ 06 GrZ 07 GrZ 08 GrZ 09
GrZ 10 GrZ 11 GrZ 12 GrZ 13 GrZ 14 GrZ 15 GrZ 16 GrZ 17 GrZ 18 GrZ 19
GrZ 20 GrZ 21

GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
KlZ 01 KlZ 02 KlZ 03 KlZ 04 KlZ 05 KlZ 06 KlZ 07 KlZ 08 KlZ 09 KlZ 10
KlZ 11 KlZ 12 KlZ 13 KlZ 14 KlZ 15 KlZ 16 KlZ 17 KlZ 18 KlZ 19  
KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

  

Berufs- und Funktionsbezeichnungen in GrZ & KlZ
die im Kirchenbuch, der Landesaufnahme von 1793 und den Adress- / Telefonbüchern erscheinen; hier: alphabetisch geordnet.

Die gleiche Liste sortiert nach dem Jahr der erstmaligen Nennung des Berufs spiegelt die sozioökonomische Entwicklung von GrZ / KlZ wider. Beispiel: Wenn erstmals 1910 ein Bäcker erwähnt wird bedeutet dies, dass bis dato die Bevölkerung ihr Brot selber buk.

Beruf / Funktion

Erstmalig

Letzt-malig

Anmerkungen

- Amtsvorsteher des
Amtsbezirks GrZ

1942

 

NSDAP

- Apotheker / Drogerist /
Apothekenpraktikant

1888

 

 

- Arbeitsmann / Arbeiter /
Landarbeiter

1664

 

 

- Arbeiterin

1919

 

 

- Arrendator

1737

 

Pächter eines Hofes

- Arzt / Dr. med.

 

 

 

- Assistent der Zuckerfabrik

1888

 

 

- Aufseher

1888

 

Wohl in der Zuckerfabrik

- Bäcker

1910

 

 

- Bahnmeister / Bahnarbeiter

1927

 

 

- Barbier / Balbier und Wundarzt / Chirurg

1653

1752

 

- Bauer

1935

1942

Im Rahmen der NS-Terminologie werden die Hofbesitzer zu "Bauern" gemacht, z. T. auch zu Landwirten - siehe Telefonbuch 1942. Im Kb taucht die Bezeichnung Bauer nicht auf, sondern ab 1935 "Landwirt".

- Betriebsleiter

1928

 

Vermutlich der Zuckerfabrik

- Bettler/in

1660

1809

 

- Böttcher

1663

1885

im 17. Jahrhundert "Böttiger"

- Buchhalter

1888

 

Vermutlich der Zuckerfabrik

- Bürger

 

 

Personen mit anerkanntem "Bürgerrecht"
- hierfür sind besondere Bedingungen zu erfüllen - der Städte Danzig, Elbing, Dirschau. Der Titel "Bürger von X" bedeutet in GrZ / KlZ einen herausgehobenen Status.

- Bürgermeister der Gemeinden
Gemlitz und GrZ

1942

 

NSDAP

- Chauffeur / Kraftwagenführer

1927

 

 

- Chausseearbeiter

1885

 

 

- Chausseeaufseher / -wärter

1888

 

 

- Dahrlehnskassenverein
Vorsteher /  Rechner

1910

 

 

- Deich- / Teichgeschworener

1651

 

 

- Deichgraf, Teichgräbe,
Deichhauptmann

1661

1942

 

- Deichrentmeister

1888

 

Rechnungsführer

- Destillateur

1793

1858

Landesaufnahme 1793 - Schnapsbrenner

- Diakonisse

1927

 

 

- Dienerin

1653

1678

Beim Pfarrer und einem Nachbarn

- Dienstbote / Dienstbotin

1672

1921

Auf dem Hof beschäftigt

- Dienstmädchen

1735

1908

Im Haus zur Hausbewirtschaftung beschäftigt

- Dienstweib

1672

 

 

- Direktor der Zuckerfabrik

1888

 

 

- Dorfarmer / Dorfarme

 

 

 

- Drescher

1662

 

 

- Eigenkätner

1793

 

Landesaufnahme 1793

- Eigent(h)ümer

 

1936

 

- Einlieger

1793

1793

Landesaufnahme 1793 - Mieter einer Unterkunft in der Kate eines Nachbarn

- Einwohner

1663

 

 

- Elektriker / Elektromonteur

1927

 

 

- Fabrikaufseher

1918

 

vermutlich der Zuckerfabrik

- Fabrikpförtner

1923

 

vermutlich der Zuckerfabrik

- Filialleiter

1923

   

- Fischer

1792

   

- Fleischer

1888

 

 

- Fleisch- und Viehhändler

1942

 

 

- Friseur

1927

 

 

- Gastgeber/in

1727

1810

Gastwirt / Krüger

- Gasthofbesitzer

1914

 

 

- Gärtner / Eigengärtner

1651

1793

"Freie Landarbeiterklasse" (Romanowski 1936, S. 21), d.h., Kleinstlandwirt, der für den Eigenbedarf produziert und sich zusätzlich für Arbeiten verdingt. In GrZ / KlZ gibt es um 1650 eine Reihe von Gärtnern, deren Zahl allmählich abnimmt. In der Landesaufnahme 1793 werden mehrere Gärtner aufgeführt. Im 19. Jahrhundert findet der Begriff keine Verwendung mehr.

- Gärtner / Landschaftsgärtner

1921

 

Im heutigen Sinne

- Gastwirt(h)

1713

 

 

- Gefängniswärter

1889

 

 

- Gemeindevorsteher

1927

 

 

- Gemeindediener

1927

 

 

- Gendarm

1888

 

 

- Gesell

1654

 

Bei Heirat im Kb: Junggeselle, im Unterschied zum Witwer und "Abgetrennten" / Geschiedenen

- Gewandbereiter 1669   in Danzig

- Gewerbelehrer/in

1934

 

 

- Glaser

1906

 

 

- Grützmüller, Grützer

1743

 

Stellt aus diversen Getreidearten, auch aus Buchweizen, Grütze her - Wikipedia

- Hakenbüdner

1592

1858

Dörflicher Gemischtwarenhändler

- Hakenbüdnerin

1737

 

Dörfliche Gemischtwarenhändlerin

- Häker

1669

 

Dörflicher Gemischtwarenhändler

- Handelsmann

1888

 

 

- Handlungsgehilfe

1927

 

 

- Hausangestellte

1942

 

 

- Hausdame

1927

 

 

- Hausfrau

1651

 

Ehefrau des Nachbarn / Mitnachbarn im 17. Jahrhundert

- Hausmädchen

1931

 

 

- Hausmann

1653

 

?

- Hausschneiderin

1935

 

Schneidert im Haus der Auftraggeberin

- Haustochter

1936

 

 

- Hebamme / Bezirkshebamme

1909

 

 

- Hofbesitzer

1820

1934

Ersetzt die Begriffe Nachbar / Mitnachbar. In den Adressbüchern gelegentlich auch als "Gutsbesitzer" bezeichnet obwohl es in GrZ / KlZ keinen "Gutshof" gibt. Ab 1935 werden die Hfb im Kontext der NS-Ideologie "Bauern" genannt. Im Kb leisten die Pfarrer einen minimalistischen Widerstand und bezeichnen die ehemaligen Hfb als Landwirte.

- Hofbesitzerin

1847

   

- Hof(f)meister

1672

 

Bei einem Nachbarn / Hofbesitzer / Landwirt

- Holzarbeiter

1927

 

 

- Hubenwirt

1793

 

Landesaufnahme 1793, entspricht dem Nachbarn / Mitnachbarn

- Hure

1701

  Beschimpfung einer Frau wegen einer vorehelichen Geburt

- Inspektor

1927

 

Verwalter / Manager eines Gutes, geläufig im südlichen West- und in Ostpreußen.

- Instmann

1927

 

Landarbeiter auf einem Hof, der selber etwas auf einem Kleinstgrundstück anbaut, ähnlich dem "Gärtner". Die Bezeichnung ist in der Danziger Niederung eher ungewöhnlich, im Kb gibt es keinen "Instmann". Bertha Emilie Neeff, geb. Spode, bezeichnet in dem von ihr gezeichneten Ortsplan von KlZ / "Gemeindeseelenliste" die Häuser der Landarbeiter als "Insthäuser". Geläufiger ist der Begriff in den Gebieten der "Güter" im südlichen West- sowie in Ostpreußen.

- Invalide

1927

 

WK I Kriegsversehrter, nicht im Kb, aber in Adressbüchern ab 1919

- Jungfrau

1648

1944

Bei Heirat im Kb: Unverheiratet, im Unterschied zur Witwe oder "Abgetrennten" / Geschiedenen. Ein vergewaltigtes Mädchen zählt nicht mehr als "Jungfrau" sondern als "Frau".

- Käsereigehilfe

1927

 

Mitarbeiter in der Molkerei

- Kanonier

1940

 

Militär

- Kantinenwirt

1917

 

in der Zuckerfabrik

- Kaufmann

1888

 

 

- Kinderfräulein

1917

 

Kindermädchen

- Kindermädchen

1926

 

 
- Kinderwärterin 1798   bei einem Nachbarn

- Kinderweib

1782

   

- Kirchenvater

1653

1704

Mitglied des Kirchenvorstandes

- Kirchenvorsteher

1721

 

Mitglied des Kirchenvorstandes

- Kleinbahnbeamter

1909

 

 

- Kleinbahnschaffner

1914

   

- Knecht, Dienstknecht

1653

 

 

- Köchin

1899

 

 

- Kolonialwarenhändler

1914

 

 

- Kornmüller

1749

 

Mahlt Korn mit der Windmühle

- Krüger

1592

 

Gastwirt

- Krugbesitzer

1888

 

Gastwirt

- Kuhhirte

1701

 

 

- Landjäger

1920

 

Polizist

- Landwirt

 

 

Berufsbezeichnung: Landwirtschaft betreibende Person, die auf dem elterlichen Hof tätig oder auf einem anderen Hof angestellt ist. Wenn der Landwirt den elterlichen Hof übernimmt wird er zum Hofbesitzer. Ab 1935 firmieren die Hfb im Kb als Landwirte. Im Telefonbuch von 1942 wird differenziert zwischen "Bauern" und "Landwirten", z. T. werden die Begriffe jedoch vermischt. Den Deichhauptmann Max Doerksen zum "Landwirt" zu machen wird diesen kaum erfreut haben.

- Leinenweber

1664

1734

Hersteller von Leinen - Wikipedia

- Leitungsaufseher

1927

 

vermutlich in der Zuckerfabrik

- Leutnant

1940

 

WK II

- Lokomotivführer

1927

 

Der Kleinbahn

- Magd, Dienstmagd

1653

 

 

- Maler

1914

 

 

- Maschinenmeister / -führer /
Maschinist

1888

 

vermutlich in der Zuckerfabrik

- Maurer

1673

 

 

- Melker/in / Obermelker

1915

 

 

- Militäranwärter

1905

 

Unteroffizier im Kaiserreich, der nach der militärischen Dienstzeit in den öffentlichen Dienst aufgenommen wird - Wikipedia

- Molkereibesitzer / -pächter /
-verwalter

1910

 

 

- Müller, Windmüller, Mühlenbesitzer

1653

 

Mahlt Korn

- Nachbar / Mitnachbar

1592

1820

Eigentümer eines Hofes

- Nachtwächter

1908

 

In der Zuckerfabrik?

- Näherin

1903

1927

 

- Ökonom

1878

 

Landwirt mit Fachausbildung (?), Hofverwalter (?)

- Ökonomierat

1942

 

nichtakademischer Ehrentitel, wird heute noch in Weinbaugebieten verliehen. Der Deichhauptmann Max Doerksen wird 1942 mit diesem Titel geführt.

- Organist

1676

 

 

- Ortsgruppenleiter der
Ortsgruppe GrZ

1942

 

NSDAP

- Pächter

1813

 

eines Hofes

- Pfarrer

 

 

 

- Pferdehirt

1652

 

 

- Pflegerin

1927

 

 

- Postagent

1888

 

 

- Postbetriebsassistent/in

1930

 

 

- Postbote / Landbriefträger

1906

 

 

- Post-Expedient

1858

 

 

- Postgehilfe / Posthelfer

1923

 

 

- Postinspektor

1927

   

- Postschaffner

1927

 

 

- Prediger

1648

 

 

- Rademacher

1793

 

Landesaufnahme 1793, im Kb Stellmacher

- Privatlehrer/in

1927

 

 

- Ratsmann

1793

 

Landesaufnahme 1793, wie Scheppe / Schöppe

- Rentier

1855

1933

Vom Vermögen lebend, entweder durch Verpachtung eines Hofes oder von Zinsen von Kapitalanleihen

- Rentiere / Rentierin

1886

 

wie Rentier

- Rentner/in,
Rentenempfänger/in

1911

 

 

- Rottenwachtmeister der
Schutzpolizei

1942

 

NSDAP

- Sattler

1668

 

 

- Schäfferin

1715

 

Haushälterin, Wirtschafterin

- Schänker

1793

 

Landesaufnahme 1793 - Krüger, Gastwirt

- Scharrmacher 1743   fertigt, montiert und schärft die Schneide am Pflug

- Scheppe / Schöppe

1592

 

Schöffe, Ratsmitglied, den Schulzen beratend

- Schinder

1731

 

Abdecker, tötet und verwertet kranke Tiere

- Schirrmacher

1727

 

= Stellmacher & Wagner

- Schlickgeschworener

1658

 

 

- Schlosser

1927

 

 

- Schmied / Schmidt / Schmit,
Grobschmidt

1658

 

 

- Schneider

1651

 

 

- Schneiderin

 

   

- Schnitker, Schnitter

1655

 

Erntearbeiter, vielfach Polen

- Schütze

1940

 

WK II

- Schuhmacher

1793

 

 

- Schulmeister / Schullehrer / Lehrer / Hauptlehrer / Schulhalter

1653

 

 

- Schuster

1660

1793

Im Kb werden diese überwiegend als Schuhmacher bezeichnet.

- Schul(t)z, Schulze, Ortschulze

1592

1873

Wessel (1926) S. 82: Schulzen gibt es in den Scharwerksdörfern bis zur Einführung der Kreisordnung 1873. "Soviel Schulzenhufen zum Hof gehörten, soviel Jahre war auch der Eigentümer derselben der Regel nach zur Führung des Schulzenamtes zu jener Zeit verpflichtet."

- Schweinehirt / -gärtner

1655

1723

 

- Schweizer / Oberschweizer

1908

 

Schweißer; der Begriff "Schweizer" taucht auch in anderen Kb auf.

- Seemaschinist

1936

 

 

- Spielmann

1729

 

Musiker ?

- Standesbeamter

1874

 

 

- Steinschläger

1886

 

Zerteilt Steine, um diese als Baumaterial für Großsteingräber, Kirchen, Stadtmauern, Pflasterstraßen und Häuser zu verwenden - Wikipedia

- Stellmacher

1793

1938

Stellt Räder, Wagen, Schlitten und andere landwirtschaftliche Geräte aus Holz her - Wikipedia

- Steueraufseher

1888

 

Beamter für die Erhebung der indirekten Steuern - Lexikon

- Straßenarbeiter

1827

 

 

- Straßenmeister / Oberstraßenmeister

1927

 

 

- Stütze

1927

 

 

- Tambour unter der Landmilitz

1736

 

Trommler

- Telephon-Bautruppführer

1927

 

 

- Tierarzt

1907

 

 

- Tischler

1793

 

 

- Töpfer

1730

1923

 

- Totengräber

1666

 

 

- Uhrmacher

1778

   

- Wachtbüdner

1906

   

- Wagner

1663

 

= Stellmacher

- Wassermüller/in, Wasserabmahlmüller
Entwässerungsmüller

1668

1927

 

- Weber / Leineweber

1669

 

 

- Wiegemeister

1888

 

Vermutlich in der Zuckerfabrik

- Wirtschaftsfräulein

1927

 

Bedienung in einer Wirtschaft / einem Gasthof

- Zimmermann / Zimmerer / Zimmermeister

1592

 

 

- Zollbetriebsassistent

1935

   

- Zuckerkocher

1911

 

In der Zuckerfabrik

- Zugführer

1927

 

Der Kleinbahn