Abkürzungen:
Kirchenbuch (Kb)
* - Geburt / Taufe
Kb-Eintrag liegt vor
† - Tod
Kb-Eintrag liegt vor
∞ - Heirat
Kb-Eintrag liegt vor
ca. * /
∞ / †
Datum
errechnet / geschätzt
Orte
GrZ - Groß Zünder
KlZ - Klein Zünder
Währung
Rt - Reichstaler
Gr - Groschen
Pf - Pfennig
Sonstige:
Hfb: Hofbesitzer
Braune Schrift: Ergänzungen /
Bemerkungen RMG Unterstrichen =
Link |
-
Emil Otto Dietrich
Pfarrer von
1926 - 1934, Superintendent, * Beisleiden,
Kreis Preußisch Eylau, Ostpreußen, 25.11.1873
Eltern: Rudolf August Dietrich, Volksschullehrer,
& Henriette Schultz, 1903 wohnhaft in Beisleiden, beide verstorben vor 1934, zuletzt
wohnhaft in Bartenstein, Ostpreußen
1883 - 1893 Schüler des
Gymnasiums Bartenstein, 1893 - 1896 Studium der Theologie an
der Universität Königsberg, nach Kirchen- und
Staatsexamen am 31.07.1900 zum Priester geweiht.
1900 Hilfsprediger in Bohnsack,
1902 Pfarrer in Bohnsack,
1916 Pfarrer in
Güttland
(Q: Staatshandbuch
der Freien Stadt Danzig, Ausgabe 1926) † 09.05.1934 im Marienkrankenhaus in Danzig, Beerdigung in GrZ am
13.05.1934
∞
Preußisch Friedland 22.04.1903 (Eintrag auch im Kb
Bohnsack) mit
Anna Ottilie Jakobine Käthe Barkowski
* Königsdorf,
24.07.1879
Eltern: Karl Moritz Alexander Barkowski, 1903 Superintendent in
Preußisch
Friedland, & Anna Kleist (Alexander Barkowski: Preußisch
Friedland von 1354 - 1904. Zur Feier des 550jährigen Bestehens
der Stadt Preußisch Friedland, sowie 350jährigen Bestehens
der evangelischen Kirchengemeinde, Preußisch Friedland 1904)
? Kinder, davon >6 Jahre: mindestens 1 1) Helena Lotte
Elisabeth Christel, * Bohnsack 05.01.1907
1934 Gewerbelehrerin, ∞ GrZ 15.07.1934 mit Konrad Hermann
Schmidt, Gewerbelehrer, * Ermsleben, Kr. Maasfeld, Posen
* ca. 29.12.1897 (?)
Danziger Allgemeine Zeitung
vom 21.05.1926
Danziger Allgemeine Zeitung
vom 28.04.1928
1927/28 Adressbuch: Groß Zünder: Dietrich, Otto, Pfarrer
Aus der Kirchenchronik:
Lebenslauf des Pfarrers Dietrich "Am 25 November 1873 bin ich, Emil Otto Dietrich, in
Beisleiden, Kreis Pr. Eylau, in Ostpreußen als ältester Sohn
des Volksschullehrers Rudolf Dietrich geboren. Meine
Schulbildung erhielt ich auf dem Gymnasium zu Bartenstein,
Ostpr., das ich Ostern 1893 verließ, um in Koenigsberg
Theologie zu studieren. Ich habe nur in Koenigsberg studiert.
Meine Lehrer waren Grau, Schäder, Jacoby, Dörner der
Jüngere, Kühl, Beurath, Cornill. Während meiner Studierzeit
habe ich im II u. III Semester meiner einj. militärischen
Dienstpflicht genügt und im V Semester meine beiden milit.
Übungen mit Erfolg absolviert. Herbst 1897 bestand ich in
Königsberg das I Theol. Examen. Zum II Examen ging ich nach
Danzig, da ich mich inzwischen mit der Tochter des
Superintendenten Barkowski in Pr. Friedland Westpr verlobt
hatte, und bestand es im März 1899. Vom 1 April 1899 bis
Ende Juli 1990, also 1 1/4 Jahre war ich Leiter der
Städt.-Privat-Knaben-Schule in Labiau Ostpr, bis Obertertia
einst. XXX??? Vorbereitungsanstalt für das Gymnasium, die
von den Stadtvätern eingerichtet worden war. Am 31 Juli 1900
wurde ich in St. Marien in Danzig durch den damaligen
Generalsuperintendenten Döblin unter Assistenz des
Stadtsuperintendenten Reinhard ordiniert und zwar als
persönlicher Hilfsprediger für den ??? Pfarrer Ernst Radtke
in Bohnsack, dem man in 3 Operationen den Kehlkopf
herausgeschnitten hatte, so daß er nur noch ganz undeutlich
flüstern konnte. Bei dem von schweren Schmerzen geplagten,
mürrischen, mißtrauischen Mann habe ich eine sehr schwere
Lehrzeit durchgemacht, aber ich habe bei ihm viel gelernt,
weniger, weil er sich liebevoll meiner Fortbildung annahm,
als vielmehr dadurch, daß er mich statt mit ..."
Rechts:
Danziger Allgemeine Zeitung vom 12.05.1934
Kb GrZ : Sterberegister
2/1934: "Otto Emil
DIETRICH, Superintendent des Kirchenkreises Danziger Werder
und Pfarrer der Gemeinden Gr. Zünder u. Letzkau, geb. am
24.11.73 in Beisleiden, Kr. Pr. Eylau, Ostpr., evgl., ist am
9. Mai 1934 im Marienkrankenhaus zu Danzig verstorben. Eine
Herzerkrankung warf ihn auf ein kurzes aber schweres
Sterbenslager, bis er am Vorabend des Himmelfahrttages sanft
entschlief.
Die
Überführung erfolgte am 11. Mai. Die ?????feier in der
hiesigen Kirche nahm Pfarrer Horn - Wotzlaff vor. Bei der
Beerdigung am Sonntag Exandi d. 13. Mai 34 sprachen in der
Kirche Pfarrer Horn von Altar und Kanzel, dann Herr Bischof
Beermann - Danzig vom Altar aus; am Grab sprachen Pfarrer
Löffler - Danzig u. anschließend 25 anwesende Pfarrer in
votum.
Die große
Beteiligung und Teilnahme zeugte von der Liebe, die der
Verstorbene sich in 34-jähriger Tätigkeit in den Gemeinden
Bohnsack, Güttland, Gr. Zünder, Letzkau u. auch als
Superintendent im ganzen Kirchenkreise erworben hatte."
DAZ 14.05.1934
DAZ 12.05.1934
Aus der Kirchenchronik, geschrieben
von Käthe Dietrich, geb. Barkowski, nach dem Tod ihres
Ehemannes Emil Otto Dietrich: "Fortsetzung der Chronik. Letzte Aufzeichnung am
12.7.1931 Am 9. Mai 1934 abends 7 ½ Uhr ist im Krankenhaus in Danzig
mein lieber Mann, der Superintendent Otto Dietrich, Pfarrer
von Gr. Zünder und Letzkau verstorben. ... Frau Käthe
Dietrich, geb. Barkowski, Gr. Zünder den 18. Sept. 1934
-
Heinz Decker
Pfarrer von 1936 - 1939
ordiniert 30.05.1935 (Q: Deutsches
kirchliches Adressbuch,
3.
Ausgabe, 1937)
* Fürstenwerder 26.04.1909,
† Hamburg 10.12.1999
Eltern:
Hermann Decker, * Sampohl, Kr. Schlochau, Pommern,
20.02.1878, 1945 Hauptlehrer in Ruhestand in Danzig,
∞ Schöneberg a.d.W.
04.10.1904 mit
Minna Aline Klein, *
Schöneberg a.d.W.
01.02.1884
Ihre weiteren Kinder:
Martha, *
Fürstenwerder
20.06.1906
Hermann, *
Fürstenwerder
09.06.1911,
gefallen 31.08.1943 in Smolensk, Russland;
Elfriede, * 09.07.1913
∞ Marienwerder
22.03.1944 mit Erika Pestke
rechts: HOK DZG GrZ 0070
Familienblatt der
Familie Hermann Decker in Dottingen, Kr.
Münsigen,
Baden Württemberg. Q: Stadtarchiv Münsingen
Die Flucht führt die Familie
Decker im Jahr 1946 nach Dottingen,
Kr. Münsingen. Ehefrau Erika,
Volksschullehrerin, singt im bestehenden Kirchenchor
Dottingen mit und übernimmt im Jahr 1948 dessen Leitung.
Dieser Kirchenchor feiert am 16. Mai 1992 sein 50-jähriges
Jubiläum. Anlässlich dieses Ereignisses kommt eine
Festschrift heraus, die ein Grußwort des Ehepaares Decker
enthält, das mit den Worten 'Ihre alten Pfarrersleute Erika
und Heinz Decker' endet. Zwar können die beiden nicht
persönlich an den Feierlichkeiten teilnehmen (sie sind
zwischenzeitlich nach Züttlingen bei Möckmühl (im Jagsttal)
verzogen), sind offenbar aber im Geiste mitten unter der
Gemeinde.
In Dottingen trifft Heinz Decker auf
den ehemaligen Kirchenvorsteher Wilhelm Bruno Müller vom
Hof KlZ 16,
der dort einige Jahre verbringt.
Lebenslauf von Pfarrer Heinz Decker lt. Landeskirchlichen
Archiv Stuttgart, übermittelt per Mail in 12/2018:
1. Theologisches Examen: Herbst 1932
2. Theologisches Examen: Frühjahr 1935
Ordination: 05.06.1935
Pfarrer in Groß Zünder: 1936 - 1939
Heeresdienst: 1939 - 1945
Pfarrer in Dottingen (Dekanat Münsingen): 1950 - 1954
Pfarrer in Züttlingen (Dekanat Neuenstadt): 1954 - 1965
Pfarrer in Döttingen (Dekanat Künzelsau): 1965 - 1974
Ruhestand: 01.11.1974
verstorben: 10.12.1999 in Hamburg
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Walter
Paul Albert Kurowski Pfarrer von
1941 - 1945 * Weichselmünde 27.08.1905, †
Vinnhorst, Lkr. Hannover 17.02.1963 Eltern: Georg Friedrich Kurowski, Marine-Werkführer in
Weichselmünde, & Meta Elisabeth Siedler
∞ 14.12.1939 in ??? mit Dora Auguste Carolina Sebb
* Weichselmünde 06.09.1909, † 04.02.2003 in ??? Eltern: Otto Sebb, Bootsbaumeister in
Weichselmünde, &
Margarete Totzke
2 Kinder, davon >6 Jahre: 2 1) Renate Margarete, *
03.11.1940 2) Christa Dorothea, * 23.03.1943
1942 Telefonbuch: Evangelisches Pfarramt Groß Zünder 26
Die letzten Einträge im Kb sind von Mitte
August 1944.
HOK DZG GrZ 0338 und 0339
Lt. handschriftlichem Lebenslauf von
Ende 1945:
Realschule und Oberrealschule St. Petri & Pauli in Danzig,
juristisches Studium in Halle, Bonn und Königsberg, Abbruch
und Studium der Thelogie in Königsberg, März 1937 1.
theologisches Examen in Danzig; ein Jahr Lehrvikariat und
ein Jahr Predigerseminar in Stettin; 2. Examen; im Oktober
1939 Zuweisung der vakanten Pfarrstelle in GrZ; nach der
Wahl durch den Gemeindekirchenrat Einführung im Juni 1941. Einberufung durch die Wehrmacht im August 1940,
Gefangenschaft am 16.04.1945, Entlassung am 08.10.1945.
Nach dem handschriftlichem
Lebenslauf: Ab 1947 Pfarrer in Vinnhorst, Lkr. Hannover. Seine Ehefrau und die beiden Töchter befinden sich nach der
Flucht ab März 1945 im Internierungslager Skallerup-Klit,
Dänemark, aus dem sie im November 1947 entlassen werden.
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