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Chronik Anno 1757 - 1784 |
Anmerkungen |
Bis hierher geht die Kirchen-Chronic meines sel.
Herrn Vorfahren Moneta
Amtsantritt des hl. Zoll, † d 20.
Novb. 1776 |
Einträge von
Johann Philipp Zoll, Prediger von 1758 bis 1776
Randbemerkungen erfolgen in blauer
Schrift |
…ber d. 16., 1757: Habe ich Johann Philipp Zoll nach
vorhergegangener Vorstellung vor hiesiger Gemeinde, durch den Herrn
Amtschreiber Züter, u. Jerstigator [?] hl. Koch, mein Amt alhier
angetreten, nach dem dasselbe fünf vertel Jahr in Letzkau verwaltet
hatte. Gott helfe auch alhier meiner Schwachheit auf, schenke mir
Weisheit und Treue, und Frieden dem Anfang, Fortgang, und das Ende aller
meiner Pflichten u. Beschäftigungen mit seinem gnädigen Seegen. |
Leider versäumt es der Prediger
Johann Philipp Zoll, seinen Gott auch um eine lesbare Schrift zu bitten! |
Augustus d. 28: Bin ich Johann Philipp Zoll, mit
Jgfr. Anna Florentina des sel. Jacob Deut, Burgers u. Einwohners in
Danzig einziger eheleibl. Jgfr. Tochter, von hl. M. Suter, Prediger in
Käsemark, alhier in der Großen cindrischen Kirche öfentlich copulirt.
Bishirher hat der Herr geholfen, u. nach meiner damahligen tidlichen
[zeitlichen] Schwachheit, bereits in dem ich dieses schreibe, ein 12
jährige Vergünte Gesellschaft seeliechen. Er erhalte sie mir bis zu
meinem seli. Ende. |
Es fehlt der Heiratseintrag im Kb
...
Rhesa 1834: Käsemark:
"16. M. Nathanael Gottlieb Suter, zu Danzig geb. 1719 den 17. Octbr.,
ward hieher berufen 1754 den 9. Decbr, ... Im Jahre 1759 den 29. Octbr.
nach Wotzlaff gewählt, dankte den 18. Novbr. ... und starb 1784 den 7.
Juni." |
Anno 1777: Amtsantritt des hl.
Heller
Januar 23.: Am Sontage Reminiscere habe ich,
Jonathan Wilhelm Heller aus Weißenfels in Sachsen gebürtig, nach
geschehener introduction durch den hl. Amtsschreiber Hank, meine
Antritts Predigt gehalten, da ich nach dem seel. Absterben meines hl.
Vorstehers, hl. Joh. Philipp Zoll, welches d. 20. November Ao. 1776
erfolgte, von Müggenhahl auf der Danziger Höhe, wo ich 4 Jahr und 18
Wochen das heil. Predigtamt verwaltet, hirher berufen worden bin. Gott,
der meine Hofnung ist von meiner Jugend auf, u. mich so wunderbar
geführt hat, der erhalte mich immerdar auf seinen Wegen, und gebe ferner
zu meiner gesegneten Amtsführung sein göttl. Gedeihen! |
Einträge von
Jonathan Wilhelm Heller, Prediger von 1777 bis 1784 |
[Datum nicht erkennbar]: Zu den Veränderungen in
Kirche u. Schule gehört auch dieses mit, daß nach dem Tode des vorigen
Schulmester Joh. Seeler, der den 3ten Febr. 1778 an der
Schwindsucht starb, der hiesige Schuldienst ein ganzes Viertel Jahr
vacant geblieben, weil der vom hl. BMeistr. V. Conradi, als
Administratore des Werders eingesetzter neue Organist,
Joh. Valentin Antoni, der solange
in Rauden in Westpreußen gestanden, nicht ehr die Erlaubnis erhielt,
hier anzutreten, bis seine Zeit im May um war.
Er
wurde also d. 11. May in Beyseyn der Vorsteher öffentl. in der Schule
von mir introducirt, u. zwar auf Consens des hl. BMstrs. um den ich
vorher bey Gelegenheit angestragt hatte. |
Johann
Seeler, Schulmeister und Organist von 1771 bis 1778
Johann Valentin Antoni, Schulmeister
ab 1778 - es finden sich keine weiteren Spuren von ihm im Kb. |
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VFFOW - Danziger Tafeln: Conradi
von Dorothea Weichbrodt (1986) |
1778: Den 1sten Octobr. bin ich Jonathan Wilhelm
Heller in das neue hiesige Prediger Haus eingezogen, nachdem das alte
das Jahr vorher schon um Ostern abgebrochen worden und der Bau so
langsam fortgesetzt wurde, daß ich die ganze Zeit über in einem
Bauerhofe, der für mich von den Mieths Leuten geräumt wurde, u. einem
Nachb. aus dem Trutenauer Felde, Nahmens George Mittag zugehörte, zu
wohnen genötiget war. Jedoch müßen wegen der weiten Entfernung des Hofes
von der Kirche, auf Befehl des Hl. BMstrs. mich die Nachbarn zu allen
Verrichtungen in der Kirche, durch ihre Pferde u. Wagen abholen laßen.
Die direction des Baues hatten Sr. Gestr. Herren d. Hl. BMstr. u.
Administrator des Stübl. Werders, Eduard Friedrich v. Conradi, selbst
übernommen, ohne deßen Wißen u. Willen nichts gemacht werden durfte. Es
kostete, ohne die Fuhren und Knechte aus dem Dorfe, doch 17 000 fl.
Danz. Das Hauptgebäude ist von Bohlen, oben Fachwerk, der Keller
ungewölbt, der Grund und die beyden Flügel sind ganz gemauert.
Im Anfange des 1787sten Jahres
wurden die letzten 2 000 fl. für den Hausbau abgezahlt. |
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Die Unterbringung des Predigers
Jonathan Wilhelm Heller während des Abrisses und
Neubaus des Pfarrhauses auf dem Trutenauer Feld, das zum benachbarten
Kirchspiel Trutenau gehört, könnte man als einen nicht sonderlich
freundlichen Akt interpretieren ... |
Marty d. 22.1784: Am Montage nach Dom: Laetare
entstand hinter dem Herings Kruge, da das Wasser in der Weichsel
außerordentl. Hoch war, u. endlich über den Damm gieng, ein Bruch,
nordswetz [nordwärts] ein großer Theil der Großzinderschen Felder,
Käsemark u. Kl. zinder, wie auch Herzberg, Gottswalde,
Proitenfelde, Wotslaff u. Reichenberg ganz
überschwemmt wurde. Und da fast beständig Nordwind war, der das Wasser
von der Niederung aufwärts trieb; so musten die hiesigen Einwohner am
Charfreytag nachmittag aus allen Kräften arbeiten, daß es nicht ins Dorf
selbst kam, wie bereits in Trutenau geschehen war, wo der Weg aus dem
Dorfe nach Herzberg zu ganz unter Wasser stand. Dieser Bruch wurde erst
kurz vor dem Bußtage wieder gefangen.
Die Ausbesserung dieses Bruches und
des Weichseldammes kostete dem Werder in diesem Jahr, nachdem sie schon
von den Preussen erlitten hatten, 65 620 fl. Danz. nachdem die Preussen
dem Werder 1 ½ Tau...geldes Gulden gekostet hatten.
Um eine Idee bzgl.
der Größe des
Überschwemmungsgebietes zu geben. |
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