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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
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KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1757

Anmerkungen

Martius d. 13. Domin. Oculi Hat Catharina Borgewsche, eine Magd u. Hure in Großzinder offentlich Kirchenbuße gethan, so wol im Halßeiser stehend, als auch in der Kirche vorm Altar knieend, denn sie war lutherisch.

 

d. 25. Am Marie Verkündigungsfeste, umb 9 Uhr morgens, eben bey angehendem Gottesdienste, kam Michel Kohlen seine Kate in Großzinder durch Unvorsichtigkeit in feur und brandte in den Grund ab; doch ohne weiteren Schaden, Gott lob! obgleich eben ein gewaltiger und ungemeiner Sturmwind war, von Westen her, der die flammen ins Feld jagte.

Michael Kohl, * 1723, † 1794
Nachbar Hof GrZ 01 und in Zugdam, Bürger von Danzig

Junius d. 13. Vormittags ein Viertel nach 10 Uhr starb Hl. BurgerMstr. Johann Wahl, nachdem er 74 Jahr 6 Monate, 2 tage gelebet hatte, und über 11 Jahr Werderischer Herr u. Administrator gewesen war. Tags drauff

d. 14. ward nun angefangen vor ihn zu lauten, vormittags 10 biß 12 Uhr, und damit täglich fortgefahren, nicht alleine so lange, biß er begraben war; sondern biß an seine exequien [kirchliche Begräbnisfeier] im Werder.

 d. 26. Dom. III. Trin. wurden seine exequien in der Kirchen intimiret.

 d. 30. War in der Stadt die Solenne Begräbniß-ceremonie, als gewöhnlich.

Julius d. 3. Dom. IV. Trin. Wurden ihm in allen Werderischen Kirchen und Capellen, die offentliche exequien gehalten, auf die weise: (* und zwar in Großzinder als hir folget:) es ward an bemeldetem Sontage vorher erstlich ein Pulß gelautet, von 8 biß 9 Uhr des morgens, u. darauff der Gottesdienst angefangen. Statt Morgenliedes ließ ich singen das Lied: Mitten wir im Leben sind, darauff das Kyrie, und ich intonirte vorm Altar: Ehre sey Gott in der Höhe! und die Gemeine sang: Allein Gott in der Höh sey Ehr! und die Epistel ward verlesen. Hernach ließ ich singen das Lied: O todt! was wilst du schrecken? und verlaß das ordentliche Evangelium; worauff der Glaube gesungen ward. Die Predigt gieng an. Im introitu paraphrasirte ich kürtzlich das evangelium, doch ohne solches auf der Cantzel abzulesen; sondern ich verlaß nur des seel. hl. BürgerM. selbst erwehlten Leichentext, nehmlich 1 Cor. XV., 54 - 57 u. hielte darüber seine Gedächtniß-Predigt; verlaß auch seine eigenhändig aufgesetzte personalia, wie sie in copia mir abgegeben worden, u. schloß mit der Litaney. Nach der Predigt ließ ich singen: Mein Jesu komm, ich bin bereit; darauff folgete die gewöhnliche Todten-collecte, u. den Schluß machte das Lied: wie seelig seyd ihr doch ihr Frommen! Nachdem Gottesdienste u. diesen exequien welche just umb 12 Uhr mittags auß waren, ward noch ein Pulß, nehml. von 12 biß 1 Uhr und also zum letzten mahle gelautet. Und

 Julius d. 10. Dom. V. Trin. geschah noch seine gewöhnl. Abkündigung nach eingeschicktem Formular; und da war alles zu Ende.
NB: Und an dem Tage der exequien u. Gedächtniß Predigt erschien die Gemeine gantz schwartz in Trauerkleidern, wie sonst bey Begräbnissen, Altar und Cantzel waren violet bekleidet, u. auf den Zinernen Altarleuchten auch weiße Waxlichte aufgestecket.

Johann Wahl
Bürgermeister 1735 - 1757

VFFOW - Danziger Tafeln: Wahl
von Dorothea Weichbrodt (1986)

Augustus d. 14. Dom. X. p. Trin. entstand vor der Predigt, unter dem Kyrie und Excelsis! ein schwer Gewitter, mit einem feurrothen Blitz und that hier zwar G[ott] L[ob] keinen Schaden; aber zu Truttenau hats in den Kirchthurm eingeschlagen, auch eine Diele von der Bedeckung angezündet, welches doch wieder gelöschet worden: u. den DorffSchmidt hatte der Blitz so getroffen, daß die linke Seite ihm sehr verbrandt worden, u. er eine gute Weile in der Kirchen vor todt gelegen; und er auch so nach Hauß getragen werden mußte. Ferner hatts auch zu Stüblau eben in den Thurm eingeschlagen, daß der blitz in der Kirchen herumbgefahren, und ein balken im Thurm angezündet worden: allein augenblicks kam wieder ein ander starker Donnerschlag, der das Feuer wieder auslöschete. Gott behüte uns ferner!"

Dies ist der letzte Eintrag von Prediger Johann Moneta.
Er stirbt am 05.09.1757.

Bis hieher gehet die Kirchen-Chronik des seel. Herrn Vorführers Monetas.

Geschrieben von dem folgenden Prediger Johann Philipp Zoll

Starb d. 5. Sept. 1757 am Schlagfluß und ward d. 15. Sept. in seiner Kirche beerdigt. Hl. Reinh. Dietr. Voigt Pred. in Wotzlaff hielt die Leichenpredigt, hl. Joh. Abrah. Hollschuch Pred. in Woßitz die Parentation [Trauerrede].

Im Sterberegister findet sich kein Eintrag bzgl. des Todes von Johann Moneta; nur auf dem Titelblatt des Kb ist sein Tod vermerkt.