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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
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KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1749

Anmerkungen

April d. 3. Am Grünen Donnerstage gebahr eines Zigeuners, Johann Friedrichs sein Weib hir in Gerh. Kohlen Sen. Kate, eines Kindes, welches d. 7. an Ostern Montage in der Kirchen in Gegenwart 6 Paten getauffet worden. Der Kerl sagte er wäre catholisch u. das Weib Christina Krügerin, Lutherisch.

Mehr solche expl. vide in Coleri Kirchenbuch Ao 1700 d. 19. Jul., Ao 1703 den 10. Jan., Ao 1726 d. 20. Jun.

Das Volck hatte sich seine Gefatteren selbst erwehlet; auch solche nach der Taufhandlung in der Schule mit Wein und Semmeln accomodieren laßen u. einen Gevatterbrieff davon habe ich in originali im Kirchenbuch beygeleget.

In blauer Schrift: Nachträge am Rand von Prediger Johann Moneta

Gerhardt Kohl, * 1676, † - 1757
Deichgraf, Schultze, 49 Jahre Kirchenvorsteher, Nachbar Hof GrZ 01

Wie wird zu damaligen Zeit ein Zigeuner definiert / identifiziert? Offensichtlich nicht über den Namen.

Wikipedia: Patenbrief

Die 6 Gefattern sind Nachbarn bzw. deren Ehefrau und Kinder.

Julius d. 6. Dom. V. p. Trin. Hat abermals ein Zigeuner, Christian Winter, ein Kind welches in Alt-Kohlen Scheune war jung geworden, alhir in Gegenwart 5 Pathen tauffen lassen; auch solche, wie der vorige, in der Schule mit Wein und Semmel tractiret. Der Kerl war samt seinem Weibe, Anna Maria Catholisch, wie es der Gremlitzsche communion-Schein es bewiesen. Ein Gevatterbrief ist auch bey dem vorygen beygeleget.

Gerhard Kohl, siehe oben.

Julius d. 24. Hat Johann Strauß, privilegirter Grützer in Großzinderfeld auff dem großen Stück Prediger-Landes, seine Grütz-Mühle u. alles übrige Hauß- und Landwesen, samt allen Gebäuden auch in Form u. Maaße der Gerechtigkeit u. übrigen contracte die davon hatten; nebst allem ... und Ackergeräthschafften oder was sonst noch dazu gehöret; an seinen Eydam Michael Wilhelm, abestanden, u. übergeben, u. deshalb einen förmlichen, erblichen u. unwiderrufflichen Erb- und Kauff-contract errichtet und ausgestellet, welcher so mit meinem Vorwißen u. Genehmigung; als auch in gegenwardt u. unter beyden contracten gewechselt worden.

Johann Strauß wohnt weiterhin in GrZ. 1751 stirbt seine Frau Agneta, 1761 er selbst im Alter von 80 Jahren.

Die Wilhelm / Wilm führen die Grützmühle mindestens zwei Generationen weiter.

Junius d. 31. Ist auff dem Pfarrhoffe abermals eine neue Pumpe gesetzet worden, nachdem die vorige schon gäntzlich verdorben und verfaulet gewesen.

 

September d. 22. Paßirte der Fürst-Bischoff von Ermland hir wieder durch von Elbing kommend, und that mir wieder die Ehre seines hohen Besuches an; behielt mich auch Mittags zur Tafel.

Der Fürst-Bischoff von Ermland hl. Adam Stanislaus Grabowsky siehe 1747

October In diesem Monate ward die neue Schule in Kleinzinder gantz fertig, nachdem man die alte abgebrochen hatte: wie Martin Jantzen Schulmeister daselbst war.

Martin Jantzen, Schulmeister in KlZ von 1748 bis 1757

 December d. 27. Am 3ten Weihnachtsfeyertage hatte man hir ein groß Unglück und Schaden. Nehmlich abends umb 7 Uhr entstand bey Hanß Saßen, Nachbar in GroßZinder / durch ein von Gottlosen Menschen angelegtes Feur, eine große Feursbrunst, die seine Scheune und Stallung bald in die Asche legte, wobey auch das Pfarrhauß in nicht geringer Gefahr war, weil der Wind eben darauff stieß, u. viel Kohlen u. Feurklumpen auff die Dächer über und über führete; doch hat der Höchste Gott noch alles drohende Unglück gnädiglich abgewandt: allein bei Michael Kohlen, meinem Nachbar in GroßZinder ergriff noch das Feur seinen Speicher und den Viehstall, die ebenfalls mit viel Getreide u. Futter im Rauch auffgingen, wobey auch noch sein alter Kuh-Hirt, Jacob Helm, ein stiller frommer Mann ledigen Standes elendiglich mit verbrannt ist, da er noch etwas von dem seinigen hat retten wollen, und im Stall von einer einfallenden Wand bedecket u. also dem Feur theil geworden. Welches denn ein hochst klägliches Spectacul hat abgegeben, da man den Rumpf auß dem Schutt ohne Kopf, Arme und Beine, dazu Kohlschwartz, außgegraben und hervorgezogen. Gott sey seiner Seelen gnädig!

Johann Saß
Nachbar Hof GrZ 02

Michael Kohl, * 1723, † 1794
Nachbar Hof GrZ 01

Jacob Helm(ß) wird am 30.12.1749 "offentlich und christlich mit Gesang und Klang auff dem Kirchhoffe beerdigt" - eine ungewöhnliche Ehrung eines Kuhhirten.