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Chronik Anno 1750 |
Anmerkungen |
Aprilius d. 1. Reisete der Fürst u. Bischoff von
Ermland nach vollbrachter Königl. commission in Solchem des Magistrats
u. Bürgerschafft in Danzig, hier durch und wieder zurück nach seinem
Lande u. that mir wieder die Ehre seines hohen Besuches in meinem Hause
an. |
In blauer Schrift: Nachträge am Rand
von Prediger Johann Moneta
Der Fürst-Bischoff von Ermland hl. Adam Stanislaus Grabowsky
siehe 1747 |
d. 8. Hatte hl. Martin Reinhold Hein, Pastor in
Truttenau, das erstaunliche und unerhörte Unglück, in seinen
Hoff-Brunnen zu fallen und darinnen elendigl. zu ertrinken. An casu an
sponta? novit Deus qui ipsi propitius sit! [Ein Unfall oder spontan?
Gott weiß, dass sie es verbieten … Vermutet Johann Moneta einen
Selbstmord?] Und das geschah den Tag vor seinem Geburts-Tag, denn er
eben den morgen drauf 50 Jahr geword wäre. Sed error hoc est. [Dies ist
ein Fehler] denn es erwiß sich hernach, daß der 4te April seine natalis
gewesen. |
Rhesa 1834: Trutenau:
"10. Martin Reinhold Hein, in Danzig geboren 1700 den 4. April, kam 1737
nach Löblau, 1742 hieher, ... und ertrank im Brunnen auf dem Pfarrhofe
1750 den 8. April." |
d. 21. Ward er offentlich mit allen Priesterl.
ceremonien begraben; auch tags drauff in der Kirche vorm Altar
beerdiget. |
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d. 18. Ward unser Thurm- und Kirchenuhr fertig
herausgeliefert, und ist selbiges mit einem neuen perpeticul versehen,
und sonst durchgehends repariret worden, das 90 fl. gekostet hat, welche
durch eine Kirchen-collecte sind gesammelt worden, die überhaupt
eingebracht hatte fl. 123 - 12 gl. die Original-collecte ist im
Kirchenbuch zu finden. |
Kollekte 1749 siehe hier.
Die Spender schreiben selber ihren Namen in das
Kb! |
Majus d. 31. Dom. 1. past Trin. Ward mit consens des
Werder.Amtes, alhir ein öffentlich Kirchenstand gehalten, vor die
Schiffsleute von der Fregatte hl. Philipp Schultzen, genanndt: vivat
Augustus III. Rex Polon. welche ao. 1749 von den Seeräubern zu Algier
war auffgebracht und sie gefangen worden, selbiger betrug fl. 19 - 15
gl. |
Der Begriff "Kirchenstand" hat etliche
Bedeutungen, hier ist wohl gemeint eine "VI
Kollekte für einen wohltätigen Zweck".
Es geht offensichtlich um eine Kollekte zwecks Aufbringung eines
Lösegeldes für ein Handelsschiff (oder seine Mannschaft), das im Kontext
des Danzig - Portugal - Handels von algerischen Seeräubern gekapert
worden ist. Ob der genannte Philipp Schultze von Dorothea Weichbrodt
gelistet ist wurde noch nicht gecheckt. |
Eod. In der Nacht umb 1 Uhr branndte des
Scharrmachers alhier, Christoph Köpke, eigenthümliche Kate ab, ohne
weiteren Schaden. |
Junius d. 7. Dom. II. p. Trin. that Anna Hendrichß,
eine Magd auß Großzinder, wegen Hurerey gewöhnl. maßen offentlich
Kirchenbuße, so wol im Halseiser stehende, als auch vorm Altar knieende. |
d. 17. Ist der König von Preussen Majest. Fridericus
II. von Königsberg kommend, hier, durch Großzinder Mittags umb 12 Uhr
durchpassirt, nachdem Er abends zuvor umb 10 Uhr von Königsberg
abgereist war, und geruhete uns auf unser unterthänigl. compliment vor
unsere Thüre, wieder ein gnädiges compliment mit Abnehmung dero Hutes zu
machen. Umb halb 2 Uhr war Er in Dantzig. |
Rund 200 km von Königsberg nach GrZ über die
Weichsel, bei Nacht in 14 Stunden ... und dann von GrZ nach Danzig ca.
12 km in 3 1/2 Stunden ... irgendwie passt das nicht zusammen. |
Augustus d. 16. Dom. XII. p. Trin. Ward die Kirchen
Orgel durch Jacob Derschauen, Eigengärtner in Palschau, repariret,
wieder fertig, u. hat er davor bekommen fl. 97. Die original-collecte
aber dazu von fl. 113 und 10 gl. Liegt in diesem Kirchenbuch pag. 679 |
Kollekte 1750 siehe hier |
October d. 11. Dom. XX. p. Trin. Thaten Hanß
Dombrowsky und seine Hure Barbara Krausin, beide Dienstvolk auß
GroßZinder wegen ihrer Hurerey offentlich Kirchenbuße; doch nur vor der
Kirche in dem Halseiser, u. nicht vorm Altar, weil sie cathol. waren. |
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