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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
GrZ 01 GrZ 02 GrZ 03 GrZ 04 GrZ 041 GrZ 05 GrZ 06 GrZ 07 GrZ 08 GrZ 09
GrZ 10 GrZ 11 GrZ 12 GrZ 13 GrZ 14 GrZ 15 GrZ 16 GrZ 17 GrZ 18 GrZ 19
GrZ 20 GrZ 21

GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
KlZ 01 KlZ 02 KlZ 03 KlZ 04 KlZ 05 KlZ 06 KlZ 07 KlZ 08 KlZ 09 KlZ 10
KlZ 11 KlZ 12 KlZ 13 KlZ 14 KlZ 15 KlZ 16 KlZ 17 KlZ 18 KlZ 19  
KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1746

Anmerkungen

Martius d. 18. Hat Herr Johann Benjamin Engelcke seine bißherige interims-administration abgeleget; und dagegen Herr Johann Wahl als ältester BürgerMstr. und Protoscholarcha die ordentliche administration des Stübl. Werders übernommen und angetreten. Feliciter. Und sein Amtsschreiber ward Nathan. Gottl. Zuther, sein Schwiegersohn, ehemaliger Schöppe auff der Altstadt.

In blauer Schrift: Nachträge am Rand von Prediger Johann Moneta

VFFOW - Danziger Tafeln: Zuther
von Dorothea Weichbrodt (1986)

Junius d. 23./24. Haben sich die Catholigen auß Dirschau und Milbantz [Mühlbanz] so viel erdreustet, daß sie mit ihren Ablaßbildern zum Gemlitzschen Jahrmark mit offentlicher procession durchs Werder, in Specie durch Stüblau und Güttlandt hin und zurück gezogen. Verlangten auch wol in Stüblau Geläute. ... frustra.

 

d. 26. Domin. III. p. Trin. ließ der hl. Brg.Mr. Johann Wahl von deren Cantzeln eine Schul-Ordnung publiciren, des Inhalts: daß alle Kinder von 5 biß 15 Jahren unausbleibl. in die Schule gehen sollen, u. fals sie außblieben, dem Schulmeister nicht allein sein völlig quartal zahlen; sondern auch noch vor jedes außbleibendes Kind quartaliter 2 fl. Strafe gegeben werden solten: hat auch zugleich der Kirchen 3 neue Armenbüchsen gegeben und geschenket *

* Doch dieses fand sich hernach anders, u. hat die Kirche vor eine jede Büchse gl. 24 zahlen müßen

daß in selbigen das Schulgeld vor gantz arme Kinder sontäglich gesammelt werden solte; das aber heut am ersten Tage, pro malo omine, mehr nicht denn nur 9 gl. 1 zl überhaupt getragen hat. Die Schulordnung an sich selbst, habe ich in originali in seel. hl. Coleri rothem Kirchenbuche zu den andern beygeleget und seel. Hl. Brg.Mr Adr. von der Linde Verordnung daran; siehe in Coleri Kirchenb. in Chronic - p. 28 d. 25. Jul. a.o. 1663 NB

Johann Wahl
Bürgermeister 1735 - 1757

VFFOW - Danziger Tafeln: Wahl
von Dorothea Weichbrodt (1986)

April d. 10. Als Fer. 1. Pasch. hatte sich frühmorgens vor dem Gottesdienste ein Dieb in die Dreßkammer geschlichen, auch an dem einen Kirchenspinde schon zu brechen angefangen; er muß sich aber befürchtet haben ist er, ohne ein … unternehmen, wieder davon gegangen.

 

October d. 6. Wurden vorbesagte Armenbüchsen zum erstenmal geöffnet, u. fanden sich nur 5 fl. 11 gl. drin, nehml. in nr. 1 fl. 2 - 10 gl, in nr. 2 fl. 2, in nr. 3 fl. 1 – 1 zl.

 

d. 19. Abends zwischen 7 und 8 Uhr sah man am Himmel von Osten nach Westen über dem halben Horizont eine lichte Himmels-Ruthe, wie ein Palmzweig gestalt übrigens das Lichtes, wie das oben pag. 36 u. folgte ein stark Nordlicht drauf. (yf. it. p. 34 d. 19. Mart.).

Anmerkung Matthias M: Dabei könnte es sich um stratosphärische Verunreinigungen durch den Ausbruch des Vesuv / Italien zwischen November 1744 und 6.1.1761 gehandelt haben

December d. 16. - 17. In der Nachtdämmerung ist Heinrich Krisem, eines Bauern in Kleinzinder sein Hauß und Hoff gantz in den Grund abgebrandt.

Heinrich Kruse, listet Johann Moneta als Nachbar Hof KlZ 17. Zu diesem gibt es im Kb keinerlei weitere Einträge.

d. 20. Gieng das Eyß in der Weichsel gantz ab und laß ohne allen Schaden, und wird der Strohm gantz biß in die See hinein frey und war wol beym Rückfort eine kleine Stopfung; selbige aber ging hernach auch ohne allen Schaden selber ab.

 

d. 30. Sind wiederum die Armen-Büchsen revidiret und in selbigen überhaupt nicht mehr als nur 1 fl 19 gl. befunden worden, nehml. in nr. 1 gl. 7 und 1 zl., in nr. 2 fl. 1 - gl. 4 – zl. 1, in nr. 3 gl. 7 u. 1 zl.

Ist in allem 1 fl. 19 gl. ist wenig genug vor ein großseyendes Kirchspiel und vor ein christlich seyn-wollende Gemeine: unterdeßen sieht man doch hierauß die Beschaffenheit der Christl. Liebe dieser Orte, wie schlecht sie sey, daß sie sich weder durch Gottes Wort und Ermahnung des Predigtamts; noch durch Erinnerung und gute Anstalt der Obrigkeit beßern und erheben läßet. Ein andrer nach mir versuche es hir auch einmal, wie ich es schon in das 19te Jahr versucht habe, und ertheile alsdann. O tempora! O mores! [Welche Zeiten! Welche Sitten!]