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Chronik Anno 1746 |
Anmerkungen |
Martius d. 18. Hat Herr Johann Benjamin Engelcke
seine bißherige interims-administration abgeleget; und dagegen Herr
Johann Wahl als ältester BürgerMstr. und Protoscholarcha die
ordentliche administration des Stübl. Werders übernommen und angetreten.
Feliciter. Und sein Amtsschreiber ward Nathan. Gottl. Zuther, sein
Schwiegersohn, ehemaliger Schöppe auff der Altstadt. |
In blauer Schrift: Nachträge am Rand
von Prediger Johann Moneta |
VFFOW - Danziger Tafeln: Zuther
von Dorothea Weichbrodt (1986)
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Junius d. 23./24. Haben sich die Catholigen auß
Dirschau und Milbantz [Mühlbanz] so viel erdreustet, daß sie mit ihren
Ablaßbildern zum Gemlitzschen Jahrmark mit offentlicher procession
durchs Werder, in Specie durch Stüblau und Güttlandt hin und zurück
gezogen. Verlangten auch wol in Stüblau Geläute. ... frustra. |
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d. 26. Domin. III. p. Trin. ließ der hl. Brg.Mr.
Johann Wahl von deren Cantzeln eine Schul-Ordnung publiciren, des
Inhalts: daß alle Kinder von 5 biß 15 Jahren unausbleibl. in die Schule
gehen sollen, u. fals sie außblieben, dem Schulmeister nicht allein sein
völlig quartal zahlen; sondern auch noch vor jedes außbleibendes Kind
quartaliter 2 fl. Strafe gegeben werden solten: hat auch zugleich der
Kirchen 3 neue Armenbüchsen gegeben und geschenket *
* Doch dieses fand sich hernach
anders, u. hat die Kirche vor eine jede Büchse gl. 24 zahlen müßen
daß
in selbigen das Schulgeld vor gantz arme Kinder sontäglich gesammelt
werden solte; das aber heut am ersten Tage, pro malo omine, mehr nicht
denn nur 9 gl. 1 zl überhaupt getragen hat. Die Schulordnung an sich
selbst, habe ich in originali in seel. hl. Coleri rothem Kirchenbuche zu
den andern beygeleget und seel. Hl. Brg.Mr Adr. von der Linde Verordnung
daran; siehe in Coleri Kirchenb. in Chronic - p. 28 d. 25. Jul. a.o.
1663 NB |
Johann Wahl
Bürgermeister 1735 - 1757
VFFOW - Danziger Tafeln: Wahl
von Dorothea Weichbrodt (1986)
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April d. 10. Als Fer. 1. Pasch. hatte sich frühmorgens vor dem
Gottesdienste ein Dieb in die Dreßkammer geschlichen, auch an dem einen
Kirchenspinde schon zu brechen angefangen; er muß sich aber befürchtet
haben ist er, ohne ein … unternehmen, wieder davon gegangen. |
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October d. 6. Wurden vorbesagte Armenbüchsen zum
erstenmal geöffnet, u. fanden sich nur 5 fl. 11 gl. drin, nehml. in nr.
1 fl. 2 - 10 gl, in nr. 2 fl. 2, in nr. 3 fl. 1 – 1 zl. |
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d. 19. Abends zwischen 7 und 8 Uhr sah man am Himmel
von Osten nach Westen über dem halben Horizont eine lichte
Himmels-Ruthe, wie ein Palmzweig gestalt übrigens das Lichtes, wie das
oben pag. 36 u. folgte ein stark Nordlicht drauf. (yf. it. p. 34 d. 19.
Mart.). |
Anmerkung Matthias M: Dabei
könnte es sich um stratosphärische Verunreinigungen durch den Ausbruch
des Vesuv / Italien zwischen November 1744 und 6.1.1761 gehandelt haben |
December d. 16. - 17. In der Nachtdämmerung ist
Heinrich Krisem, eines Bauern in
Kleinzinder sein Hauß und Hoff gantz in den Grund abgebrandt. |
Heinrich Kruse, listet Johann Moneta
als Nachbar
Hof KlZ 17. Zu diesem gibt es im Kb
keinerlei weitere Einträge. |
d. 20. Gieng das Eyß in der Weichsel gantz ab und
laß ohne allen Schaden, und wird der Strohm gantz biß in die See hinein
frey und war wol beym Rückfort eine kleine Stopfung; selbige aber ging
hernach auch ohne allen Schaden selber ab. |
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d. 30. Sind wiederum die Armen-Büchsen revidiret und
in selbigen überhaupt nicht mehr als nur 1 fl 19 gl. befunden worden,
nehml. in nr. 1 gl. 7 und 1 zl., in nr. 2 fl. 1 - gl. 4 – zl. 1, in nr.
3 gl. 7 u. 1 zl.
Ist
in allem 1 fl. 19 gl. ist wenig genug vor ein großseyendes Kirchspiel
und vor ein christlich seyn-wollende Gemeine: unterdeßen sieht man doch
hierauß die Beschaffenheit der Christl. Liebe dieser Orte, wie schlecht
sie sey, daß sie sich weder durch Gottes Wort und Ermahnung des
Predigtamts; noch durch Erinnerung und gute Anstalt der Obrigkeit beßern
und erheben läßet. Ein andrer nach mir versuche es hir auch einmal, wie
ich es schon in das 19te Jahr versucht habe, und ertheile alsdann. O
tempora! O mores! [Welche Zeiten! Welche Sitten!] |
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