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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

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Klein Zünder

               
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KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1744

Anmerkungen

Februarius d. 6. Als am H. 3 Königsfeste hat sich in Großzinder ein Comete sehen laßen, größer als der vorige, und hat sich schon anderwerths im Decemb. vorig Jahres gezeiget. Hir stand er Süd-Westwerts zwischen dem Kopfstern Andromeda und dem Flügelstern Pegasi. Er schin biß zum Ende des Februarii da er sich denn verlohren.

Julius d. 17. Ward man mit der Reinigung und Außberung [Ausbesserung] des großen Fischteiches am Pfarrhause hinter der großen neuen Stuben fertig nachdem man schon ao. 1743 mers. Octob. zur höchst unbequemen Zeit selben zugraben angefangen hatte; mußte aber wegen des vielen Regens und darauf folgenden Winters so liegen bleiben; biß er nun endlich einmal auf mein urgiren [Drängen] vollendet ward.

In blauer Schrift: Nachträge am Rand von Prediger Johann Moneta

Anmerkung Matthias M: Es könnte sich hierbei um den Kometen "Klinkenberg" handeln, mit der Nummerierung C/1743X1, der vom 29.1.1743 - 1.3.1744 der hellste Komet des 18. Jh. und so hell war, daß er mit bloßem Auge gesehen werden konnte - siehe Wikipedia

d. 28. Kam in der Weichsel solch groß Waßer aus Pohlen herunter, daß man bey den mittel- und ober-Dörffern hier und dar mit Kasten versehen mußte, daß es nicht über den Damm liefe, zu dem Ende ordentl. Waßerwacht angesaget hatte. yf. p. 23 d. 15.Juli 1736.

 

Augustus d. 23. - 30. Das große Waßer hat bißhero in der Weichsel noch wenig oder nichts nachgelaßen; - vielmehr hat der beständige Regen dieser Tage als Waßer noch vielmehr gegeben, daß es auf theils feldern nicht allein knietief auch darüber geworden, dadurch denn viel Sommer- und Winterkorn verdorben; sondern es hat auch die übergelauffene Weichsel in den Außenteichen [Außendeichen] der Weichsel-dörffer, eg. Stüblau, Güttland, Gremlitz, Schönrohr u.a.m. theils gantze Kokoschken [?] Winterkorn, gantze Hocken Sommerkorn; theils auch wol Heuköpßen [Heuhaufen] mit weggeschwemmt u. nebst vielem Holtz den Strohm herunter getrieben. Auch ist die gantze Nehrung von außen u. von innen unter Waßer gekommen, daß vieles Vieh und Korn daselbst umbgekommen u. verdorben; viel Viehe wiederumb brachten die Leute herüber ins Werder auff die Weide, daß es doch möchte erhalten werden. In der Nehrung sind auch viel 1000 Felder Heu zunicht gekommen, u. in den Köpßen weggeschwemmt. Man hat bemerkt, daß in der Weichßel das Waßer diesmal eine gantze Elle höher gewesen als wie ao. 1736. Es sind auch gantze Stücke Haüser, Haußgeräthe, etlich Wiese, man wil auch sagen todte Menschen die Weichsel herunter geschwommen kommen, denn die Dirschausche, Mewische, Culmische, Graudentzsche Niederungen sind gantz unter Wasser u. sol in Pohlen ein Wolkenbruch gefallen seyn u. 24 Stunden in einem weg geregnet haben, daher oben auch theils Schleußen außgerißen, wie denn auch eine die Weichsel herabgeschwommen seyn sol: darumb ist so viel Waßer und plötzlich herunter gekommen, daß die Weichßel über den halben Dam hoch gestanden. Gott sey uns gnädig und wende allen weiteren Schaden ab, und bewahre uns ferner für dergleichen! Denn die Weichßel so die alte als neue ist allenthalben so vol biß in die See hinein u. allerwegen übergelauffen, so daß etlicher wegen die Polnische Kahne in den Außenteichen über die Weide hingefahren u. die Treiler auf dem Damm gegangen: ja in Culmischem Gebiete sol so gar ein Klein Städtchen * gantz von dem großen Waßer mitgenommen worden u. untergegangen seyn.

NB. Sol seyn Do... … Thorn … [nicht identifizierbar]

 

September d. 29. In der Nacht gegen d. 30. ist in KlZinder Martin Lietzen vorhero Peter Boschke Korn-Mühle abgebrandt. yf. p. 31 d. 24. Nov.

it. Roth Kirchbuch, Chron. p. 35

Martin Lietz (I)
* Schönbaumerweide 1713, † 1763
Mitnachbar Hof KlZ 17 und Kornmüller in Klein Zünderfeld, Kirchenvorsteher

Junius d. 26. War ein schrecklich groß Donnerwetter über Großzinder, und hat auch auf dem Felde 3 Schweine von Joh. Bielfelds Herde getödtet; ist jedoch Gottlob! ohne weiteren Schaden übergegangen.

 

d. 30. Hat sich ein Drescher-Weib aus Truttenau, weil es ihr Kerl geschlagen hatte, auß Verzweiflung im Grebinschen Walde selbsten auffgehenckt.

 

October d. 1. Heute hat das strenge Gesetz  wegen der Kirchenbuße ein Loch gekriegt, denn ich einem Knecht aus Grosszinder Michel Ling, mit Elisabeth Westphalin einer Magd von hier, auf BürgerMstrl. ordre ohne Auffgeboth u. Kirchenbuße als welche dis Volk mit 15 rl. redimirt hatte, feierlich in der Schule pravia correctione getrauet. yf. p. 32 d. 17. Apr. p. 33 d. 19. Nov. p. 34 d. 1. Sept.

Michael Ling, rk, Knecht in GrZ, Vater: Joseph, Einwohner in Jonasdorf, ∞ 01.10.1744 mit Elisabeth Westphal, "Hure und Magd" in GrZ, Vater: Gergen, Einwohner in Käsemark

November d. 29. Als Domin. 1. Advent that eine Magd auß Großzinder und Hure Sara Schumacherin auff Brg.Mstrl. Befehl offentlich Kirchenbuße auch selbst mit ihrem eigenen Willen, weil sie die Geldstrafe davor weder geben wolte noch konte. So wird hier diese Art der Buße unter dem Volk schon zur Gewohnheit.

Sara Schumacher, * KlZ 1724, Eltern: Michael, Eigengärtner in KlZ, † 1733, lt. Johann Moneta "nachbarlicher Herkunft" & Sara König, die 1723 in Osterwick heiraten.