|
|
Kb
Chronik Anno 1743 |
Anmerkungen |
Januarius d. 11. War ein solcher großer Sturmwind,
daß er zu Großzinder eine große 4 Hubische Scheune umbwarff. |
In blauer Schrift: Nachträge am Rand
von Prediger Johann Moneta |
d. 15. Des Morgens zwischen 7 und 8 Uhr hat es alhir
ordentlich geblitzet, auch dabey einen ziemlich starken Donnerschlag
gethan. |
|
Martius d. 19. Abends von halb 8 biß halb 9 Uhr sah
man am Himmel, der gantz heiter war, ein gantz ungewöhnliches
Bogenlicht, das sich über den gantzen Horizont von Osten gegen Westen
erstreckte, undt das Ansehen als eines ungeheuer großen Schwantzes
hatte, das Licht war ein weiß gelbliches Feuer, wie in den Nordlichtern,
und die breite desselben wie ein volkommener Regenbogen. In derselben
Nacht gleich umb Mitternacht folgte ein ungemein starkes Nordlicht
darauf, mit einem gantz rothen Feuer, daß der Himmel auch davon gantz
feuerroth außgesehen. |
Anmerkung Matthias M.: Dabei
handelte es sich u. U. um die reflektierende Bestandteile in der
Stratosphäre, die vom Vulkan-Ausbruch des Oshima auf Hokaido / Japan
herrührten. Er war vom 18.8.1741 - 5/1742 ausgebrochen.
-
Wikipedia |
d. 27. Ward die Weichsel gantz offen und volkommen
frey ohne Eyßwacht, indem es seicht Waßer war und das Eyß verschmolzen.
Zuvor war ao. 1734 auch wol keine Eiyßwacht; aber das verhinderten
damals die Rußen: allein diesmal war sie gar nicht nöthig. |
|
Junius d. 26. War ein schrecklich groß Donnerwetter
über Großzinder, und hat auch auf dem Felde 3 Schweine von Joh.
Bielfelds Herde getödtet; ist jedoch Gottlob! ohne weiteren Schaden
übergegangen. |
Johann Bielfeld (I), † 1769
Nachbar
Hof GrZ 07, Kirchenvorsteher, Schöppe,
Schulz |
Augustus d. 9. Ward die neue Uhrscheibe und
Ziffertafel am Thurme mittäglicher Zeit auffgebracht und kostete sie in
allem bezahlet fl. 61 - 24 gl. yf. Kirche inventar infr. p. 80 d. 9.
Augustus. |
Zur Spendensammlung zwecks
Finanzierung der Uhr
siehe hier |
September d. 1. Als Dom. XII. p. Trin. hat eine Hure
und dienstmagd von Bart. Weßel Jun auß KleinZinder, Constatia
Timmin, auf Bürgermeisterl. Befehl in der Kirche offentliche Kirchenbuße
auf die hir eingeführte Art und Weise, darum sie kein Geld hatte sich
davon loszukauffen, denn wer die Geldtbuße von 15 zl. liefern kan, der
darf sich vor die Kirchenbuße nicht mehr ängstigen. Der Hurenkerl aber
Michel Strich, der Knecht, des besagten Weßel war in Zeiten
davongelaufen und blieb gern weg. Mir ward indeßen auß dem Amte
schriftlich injungiret, nicht allein der Huren ihre Sünde auf das
schärfste zu rügen, sondern auch die gantze Gemeine vor dergl. Sünde
Amts-ernstlich zu warnen. Doch wirds itzo im Amte lieber gesehen, wenn
die 6 zl. Straffe zugeben werden, als wenn die Huren Buße thun wollen;
und diese geben auch schon nichts drum, weil sie es gewohnt werd. Eg.
ein Knecht Namens Schönberg, wolte mit seiner Huren offentl. Kirchenbuße
thun, daß er nicht Strafe geben dörffte; allein solte und mußte sie
final nicht thun, sondern 15 zl. Geld geben, er ward noch dazu sehr
außgescholten, daß er hat Buße thun wollen. |
Bartel (Batholomäus) Wessel
* 1707, † 1778
Nachbar
Hof KlZ 02 |
|
|