den 1. Passirte hier der Rußl. Obriste Eilow mit
einem commando infanterie durch, und Er selbst war auf 1 Stunde bey mir
abgetreten.
den 7. Verglich sich die Stadt Dantzig mit
den Russen und darauf ward sie wieder geöffnet und die passage
durchgehend frey gemacht.
den 9. Besetzten die Sachsen bey der Stadt das
Olivische Thor, welches sie den 30. hujus [dieses Monats] wieder
einräumten.
den 10. Wurden die Stanisl. Truppen, als 600
Dragouner und 1200 M. infanterie von der Stadt extradiret, und von den
Rußen zu Kriegs-Gefangenen gemacht.
den 11. als Dom. III. p. Trin. [3. Sonntag nach
Trinitatis] geschah von allen Cantzeln in der Stadt und auf dem Lande
Obrigkeitl. intimation [Bekanntmachung] des Königs Augusti III.
den 12. Wurden über 4000 Rußl. Pferde auf unser
Großz. Ländereyen gejagt, daß sie weiden sollten, die dann nicht allein
die meisten Haustücke [Hausgärten] verdurben, sondern auch schon in
theils getreyde zu gehen begunten.
den 13. legte sich noch dazu der Obr.Leut. von Krew
/ der auch eynmal bey mir gespeiset / mit 100 Cosaken und untermengten
Calmuken; und der Obrista vom Novotrotz. Regiment, Prakoffa
Niekicharowitz mit 100 Dragounern ins Dorff, unter dem Vorwand auf die
Pferde acht zu geben. Aber sie waren hier zur großen Last, und ging mir
selbst bey der Gelegenheit, weil sie unverhofft und sehr früh ankamen,
ihnen in so weit unwißend, ein Haustück zu Schaden, daß ich auf 400 fl.
dabey eingebüßet. Weil ich nun eben sehr krank war, daß ich in Person
zum hl. FeldM. [Burkhard Christof, Graf von Münnich] nicht kommen
konnte, so suplicirte ich ihm, auf seine mir gegebene gnädige Erlaubniß,
schriftlich diserhalben umb Enderung. Worauf Ihro Excell. sogleich ordre
gab, daß noch den 13. die Pferde von allen Großzinder. Ländereyen weg,
und in die Niederfelder der Weichsel-Dörffer gejaget wurden, und auch
der Obr. Leut.
den 14. mit seinem sämtl. Moluka und gedihnter
Obrister ebenfalls mit, darauf ...
den 15. unser Dorf verlaßen mußten mit all seinem
Volck, da denn jener ins Lager sich retirirte, dieser aber in Gemlitz
quartir machte.
den 19. Kam König August III. im Kloster Oliva von
Dreßden an : aber in die Stadt ist er nicht gekommen, außer einmal, wie
man sagte, incognito. Aber in der Münde sol er gewesen seyn.
den 26. Und 27. Quittirte der Leutn. Muranzow mit
seinen 30 Dragonern und der Fehnrich von Kahlen mit seinen 20 Mann, die
hier wol auf 1/4tel Jahr proviants wegen auf execution gelegen hatten,
unser Dorf völlig und gar.
den 30. Reisete König Augustus auf viele von Dreßden
einlaufende courirs plötzlich und in der Nacht von Oliva nach Sachsen
zurück. |