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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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GrZ And

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Klein Zünder

               
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KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1734

Anmerkungen

Junius

In blauer Schrift: Nachträge am Rand von Prediger Johann Moneta

den 3. ließ die Stadt Neugarten vom Majoren Thor biß an die Neu- und Wassergaße selbst mit Fleiß wegbrennen.

Hermann Carl von Keyserlingk, * Okten, Kurland, 1696, † Warschau 1764
Deutsch-baltischer Diplomat in russischen Diensten, u.a. von 1733 bis 1745 in Dresden

den 10. Nahm der Baron von Kayserlings, Rußl. Kaysers extraord. Ambassadeur am Dreßdnischen Hofe, seine Gemahlin mit ihrer Suite, auf bitte des hl. FeldM. [Burkhard Christof, Graf von Münnich] bey mir ein Nachtquartier.

den 17. Hat ihro Excell. der hl. Gen. FeldM. [Burkhard Christof, Graf von Münnich] mir zum siebendenmal die Ehre, daß sie bey ihrer tour nach der Nehrung bey mir Mahlzeit hielten, in Gefolgschaft dero Frau Tochter und dero Gemahl, dem hl. ObristLeut. Baron von Malzahn, und vielen anderen Stabs-Officieren und cavalieren.

Den 26. Marchirten 2 Dragouner-Regimenter durch, und der Obrista von Püschelin war bey mir abgetreten, der auch bey seinem Abzuge 2 Dragouner vor meiner Thüre biß der gantze march auß war, halten ließ, daß ich, der ich eben sehr krank war, nicht möchte incommodiret werden.

den 27. Ging noch eins durch, und der Major de Gehema, ein Dantziger, nahm bei mir ein Klein Frühstück ein.

den 23. Ist die Weichselmünde übergeben, und mit Sachsen besetzet worden. Corf. 22. Maj. 1736

den 27. ff Hat man vom Feinde Bomben nach dem Langgarten und Kunighoff geworffen umd den König Stanislaum, der in der Königsberl. Herberge logirte, von da zu delogiren.

Eod. Des Abends umb 7 Uhr verließ der K. Stanislag die Stadt, und retirirte sich sehr glücklich mitten durch die Feinde, nachdem Er ein sehr gnädig Schreiben an die Dantz. Bürgerschaft de dato 27. Jun. im Frantzösischen zurückgelaßen. Worauf den 29. hujus alle in Dantzig seyenden Poln. Magnaten sich dem Könige Augusto III. submittirten, und sich desfals gegen den hl. FeldM. [Burkhard Christof, Graf von Münnich] in dessen hauptquartir zu Ohra schriftlich reversirten.

Laut Dorothea Weichbrodts 1986 Tafel Gehema müsste es sich um Friedrich Wilhelm von Gehema, * Danzig 1705, Capitain im Regiment Bukowitz, handeln. D. h., Danziger marschieren gen Danzig.

Dantzig im Prospect der Weichsel-Seite unter der Russisch-Sächsischen Belagerung 1734
mons.wikimedia.org/w/index.php?curid=92620257

Julius

 

den 1. Passirte hier der Rußl. Obriste Eilow mit einem commando infanterie durch, und Er selbst war auf 1 Stunde bey mir abgetreten.

 den 7. Verglich sich die Stadt Dantzig mit den Russen und darauf ward sie wieder geöffnet und die passage durchgehend frey gemacht.

den 9. Besetzten die Sachsen bey der Stadt das Olivische Thor, welches sie den 30. hujus [dieses Monats] wieder einräumten.

den 10. Wurden die Stanisl. Truppen, als 600 Dragouner und 1200 M. infanterie von der Stadt extradiret, und von den Rußen zu Kriegs-Gefangenen gemacht.

den 11. als Dom. III. p. Trin. [3. Sonntag nach Trinitatis] geschah von allen Cantzeln in der Stadt und auf dem Lande Obrigkeitl. intimation [Bekanntmachung] des Königs Augusti III.

den 12. Wurden über 4000 Rußl. Pferde auf unser Großz. Ländereyen gejagt, daß sie weiden sollten, die dann nicht allein die meisten Haustücke [Hausgärten] verdurben, sondern auch schon in theils getreyde zu gehen begunten.

den 13. legte sich noch dazu der Obr.Leut. von Krew / der auch eynmal bey mir gespeiset / mit 100 Cosaken und untermengten Calmuken; und der Obrista vom Novotrotz. Regiment, Prakoffa Niekicharowitz mit 100 Dragounern ins Dorff, unter dem Vorwand auf die Pferde acht zu geben. Aber sie waren hier zur großen Last, und ging mir selbst bey der Gelegenheit, weil sie unverhofft und sehr früh ankamen, ihnen in so weit unwißend, ein Haustück zu Schaden, daß ich auf 400 fl. dabey eingebüßet. Weil ich nun eben sehr krank war, daß ich in Person zum hl. FeldM. [Burkhard Christof, Graf von Münnich] nicht kommen konnte, so suplicirte ich ihm, auf seine mir gegebene gnädige Erlaubniß, schriftlich diserhalben umb Enderung. Worauf Ihro Excell. sogleich ordre gab, daß noch den 13. die Pferde von allen Großzinder. Ländereyen weg, und in die Niederfelder der Weichsel-Dörffer gejaget wurden, und auch der Obr. Leut.

den 14. mit seinem sämtl. Moluka und gedihnter Obrister ebenfalls mit, darauf ...

den 15. unser Dorf verlaßen mußten mit all seinem Volck, da denn jener ins Lager sich retirirte, dieser aber in Gemlitz quartir machte.

den 19. Kam König August III. im Kloster Oliva von Dreßden an : aber in die Stadt ist er nicht gekommen, außer einmal, wie man sagte, incognito. Aber in der Münde sol er gewesen seyn.

den 26. Und 27. Quittirte der Leutn. Muranzow mit seinen 30 Dragonern und der Fehnrich von Kahlen mit seinen 20 Mann, die hier wol auf 1/4tel Jahr proviants wegen auf execution gelegen hatten, unser Dorf völlig und gar.

den 30. Reisete König Augustus auf viele von Dreßden einlaufende courirs plötzlich und in der Nacht von Oliva nach Sachsen zurück.