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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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GrZ 20 GrZ 21

GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
KlZ 01 KlZ 02 KlZ 03 KlZ 04 KlZ 05 KlZ 06 KlZ 07 KlZ 08 KlZ 09 KlZ 10
KlZ 11 KlZ 12 KlZ 13 KlZ 14 KlZ 15 KlZ 16 KlZ 17 KlZ 18 KlZ 19  
KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1734

Anmerkungen

Augustus

In blauer Schrift: Nachträge am Rand von Prediger Johann Moneta

den 2. huldigte ihm die Stadt Dantzig in der Person des Crakauischen Bischoffs des Grafen Lipinsky.

 

den 14. Legten sich in Großzinder 100 M von der Cron-Armee so aber dem König Stanislaus gedient  hatten, desgleichen auch in Kleinzinder, doch aber

den 16. zogen sie unvermuthet und gantz eilig ab und hatten sich brutaler aufgeführet als die Rußen so lange sie hier gelegen.

Eod. Submittirten sich die in Dantzig gewesenen Poln. Magnaten selbst dem Könige Augusto schriftlich.

 

den 19. Passirten der Obrista Pritsch vom Petersbgl. Regim. mit 1 Bataillon infant. hier durch. Das Volk campirte vorm Dorff, Er selbst aber hielte in Schuhmachers Hofe sein Nachtquartier. Er war schon einmal d. 8. May hier durch gegangen, da er denn bey mir ein Klein Frühstück genoßen.

 den 22. Marchirten die Sächsßl. Truppen völlig von Dantzig ab und wieder nach Polen zurücke.

Peter Schumacher, Nachbar Hof GrZ 05, Schulz, Kirchenvorsteher, Schöppe, Schlickgeschworener.

 den 25. Gingen die Deputirte der Stadt Dantzig nach Petersburg ab, nehml. 1) Herr Wahl und 2) hl. Ehlert, Ratsherren: 3) hl. Reyer und 4) hl. Bonhorst, Schöppen: 5) Herr Heinrich Martens und 6) hl. Schunchel / Schmedel [?], Hundert-Männer: und 7) hl. Jantzen, Secretarius, nebst 8) Mons. Elert, dessen Begleitung sein Papa sich von der Stadt ausgebeten hatte.

den 26. Waren wieder etl. Cron-Völker hier auf 1 Nacht in quartir.

den 30. hatte ich beym hl. Gen. FeldM. [Burkhard Christof, Graf von Münnich] in dero Hauptquart. zur Ohra Abschiedsaudienz, da ich Ihro Excell. vor alle mir, den Meinigen und meinem gantzen Hause, ja auch meinen beyden Dörfern auf meine Vorbitte erzeigte Gnade. Schutz und Huld, wie billig, dankte, und ward ich von Ihr. Excell. damals zur Tafel behalten.

Noch checken!

September

 

den 2. Ging der Rußl. Ambassadeur am Poln. Hofe, Graf von Töntenwalde [?] mit einer großen Suite hier von Dantzig nach Petersburg, durch.

den 4. Sprach der General-Staabs-QuartierM. Corsakow, nebst dem Flügel-Adjut. Polkew, und Adjut. Jakuschkin zum Abschied bey mir eintrat der hl. Gen. FeldM. [Burkhard Christof, Graf von Münnich] selbst seine Rückreise nach Petersburg an, und that mir die Ehre, daß Er in meinem Hause Valet-Mahlzeit hielte. Nebst seiner Frau Tochter und ihrem Gemahl dem Obr.-Leut. Baron von Malzahn, dem Grafen und Rußl. Dragouner-Obristen Uhlefeld, dem Obristen de la Serre, dem Sächs. Poln. Obrist-Leut. von Fauche, dem Schwedischen Baron Soege, dem Gen. Adjut. Obrist-Leut. Ferner und anderen cavalieren und Officieren mehr. Nach der Tafel nahm Ihro Excell. von mir und allen Meinigen sehr gnädig Abschied, und setzten ihre Reise über Letzschkau nach Elbing fort; ich aber begleitete Selbige biß über die Weichsel nach Schönberg, woselbst ich mich von Ihnen beuhrlaubte, und Sie weiter reiseten. Dies war nun das achte und letzte mal, daß Ihro Excell. bey mir gewesen. Denn obwohl sie einmal am 3. May hier auch nach der Nehrung hindurchpassirten, so waren sie dasmal doch nicht hier abgestiegen, und hatte es ihnen gefallen, das einemal bey Lurtzen [?] in Truttenau ihre Mittags-Mahlzeit zu halten. Seine itzo mitgehabte Escorte aber, so aus 24 Husaren und 1 Capitain bestand, kam nach Großzinder auf die Nacht ins quartier zurück, und blieb hier biß an den folgenden Morgen.

 

den 18. Ging der Gen. Lacy mit etlichen Rußl. Trouppen auch von Dantzig fort und nach Pohlen zurück.

den 26. Marchirte der Gen. Biron, nachdem alle Rußl. Artillerie und andere bagage war zu Schiffe gebracht worden, mit dem Rest der Rußl. Völker auch von Dantzig weg, und nach Pohlen wieder zu.

 

October

 

den 6. Passirte der Artillerie-Obrista Fuchs, als der letzte von den Rußen, hier durch, und nahm noch Abschied von mir.

Und das war nun Gottlob! das Ende der Russischen campagne bey und vor Dantzig. Gott gebe, daß es auch die letzte seyn möge.

Was nun Gross Zinder an die ihm angewiesenen Regimenter die Zeit über geliefert, worüber sie auch von den Obristen derselben behörigermaßen sind quittiert worden, beläuft sich auf folgendes. Es hat nehmlich geliefert:

1) An das Novotroyhsche Dragouner-Regiment:

 

1. Brodt
2. Mehl
3. Haber
4. Heu
5. Grütz
6. Rind-Vieh
7. in Geld

298 Stein
256 Scheffel
972 1/2 Scheffel
305 Stein
21 1/2 Scheffel
21 Stück
710 fl. Poln.

"Stein" war als Masseneinheit schon im 17.Jh. bekannt aber unterschiedlich und warenabhängig;
in den Niederlanden und  Norddeutschland
- 1 gr. Stein = 33 Pfund = 15,428 kg
- 1 kl. Stein = 20 Pfund =   9,350 kg

2) An das Narvische Infanterie-Regiment:

 

1. Roggen
2. Mehl
3. Grütz
4. Rind-Vieh
5. Bier
6. Brandtwein
7. in Geld

192 Scheffel
34 Scheffel
18 Scheffel 6 Garnitz [?]
10 Stück
4 Tonnen
4 Achtel v. 19 Stoff
30 fl. Poln.

 

3) An das Ladogaische Infanterie-Regiment:

 

1. Brodt
2. Grütz
3. Roggen
4. Mehl
5. Rind-Vieh
6. Fleisch
7. Bier
8. Brandtwein
9. in Geld

280 1/2 Stein
33 Scheffel
26 Scheffel
72 1/2 Scheffel
21 Stück
80 Pfund
6 Tonnen
1 1/2 Achtel
243 fl. 22 gl.

 

4) An das Troytzsche Infanterie-Regiment:

 

1. Mehl
2. Grütz
3. Rind-Vieh
4. an Fleisch
5. an Schaafen

152 Scheffel
19 Scheffel
26 Stück
34 Stein 24 Pfund
20 Stück

 

Das Petersburgische Regiment weil es ander quartier bekam, so ward es auch gleich vom Dorffe abgenommen, ohne was zu kriegen. Desgleichen hat das General-Kriegs-Commissariat und Magazin eben auch nichts bekommen. Denn obgleich einmal ein Rußl. Leutnant mit 30 Cosaken vom gedachtem Commissariat hiher desfalls auf execution geschickt wurde, der vor 3 Monath 652 portiones und so viel rationes auf 1mal zu erlegen forderte, oder an Geld vor selbige fl. 7824 in Zeit von 2 Stunden zu bezahlen. Da denn im Verweigerungsfall den leuten all ihr Vieh, biß auf die Ferkel und Gänse solte genommen, ja noch dazu die Höfe ihnen angesteckt werden. So schickte es doch Gott so wunderlich, daß derselbe Leutn. auf meine Vorstellung den Tag noch damit anstehen ließ und sich nach Woßitz wandte, und auf dem folgenden Tag ... eben der hl. FeldM. [Burkhard Christof, Graf von Münnich] auß der Nehrung nach dem Hauptqu. Ohra retourniren wollten, und bey mir abgetreten waren, erhielte ich durch demüthige Vorstellung der Noth meiner Groszind. Leute von Ihro Excell. so viel, dass sie meine beyde Dörfer von der gäntzlichen pretension schlechterdings loßsprachen, und dem Leutn. anbefehlen ließen, diese Oerter, als Groß- und Klein Zind. niemals mehr deswegen zu molestieren [belästigen], wie sie denn auch niemals einen taler oder Pfennig dieser pretersion  [Forderung] halber gegeben. Darauf erhielten auch noch Ihro Excell. so Groß und Klein Zind. eine Libertation [Befreiung] und schriftl. Salvaguarde [Schutzbrief] umb sich damit wieder diese und dergl. pretersionen, wie auch vor feuer und alle übrige Gewalt schützen zu können, welche in GroßZind. zuweilen auch wol zustatten gekommen; und manchen Sturm abgehalten hat. Ob nun gleich aus obiger Specification wol zu ersehen, dass die Großzinderschen freylich sehr viel getragen, so sind doch andere Dörffer ungleich mehr mitgenommen worden; eg. die Güttlander haben allein an Geld / Proviant- und fourage umgerechnet, auf fl. 15000 und die Stüblauer über 10000 fl. ertragen müssen, und noch dazu viel 100 Pferde eingebüßet; wie es mir ihre eigenen Herren Prediger, der hl. Tank [Peter Tank, Prediger in Güttland 1726 – 1737] und Hansch selbsten erzehlet. Und so noch andre Dörffer mehr.