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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

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Klein Zünder

               
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KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1739

Anmerkungen

Januarius d. 11. Als Dom. 1 p. Epiph. hat ein Ehrw. Ministerium im Werder vor Tit. Herrn Andreas Habel, welcher vom Schlage gerührt worden, in Gottswalde das vicariat alle 14 Tage zu predigen, per circulum ordinarium angefangen, Gott gedenke unser aller im besten. Doch auf Pfingsten predigte er wieder selbst.

 

Augustus d. 31. Ist am Pfarr-Hofe die große neue Scheune mit 2 Dreschdielen so wie in die queren stehet, und die ich veranstaltet, gantz fertig geworden, nachdem 6 Wochen daran gearbeitet worden. Sie hat allem gekostet 459 fl. 2 gl.

 

October d. 17. Ich habe mit Jacob Langen, einem Ertzbösewicht und gottlosen Nachbarn auß Großzinder, desgleichen Gottlob! hir nicht mehr ist, folgenden Händel gehabt, nehmlich vor irgend 6 Wochen wurden durch meinen Knecht in meinem Haber auff der Feldung 4 Stück von seinem Kuh-Vieh gepfändet, welche die gantze Nacht über in meinem Haber geweidet, davor ich die Kühe ließ außmilchen, weil doch die Milch von meinem Haber herrührte: und gaben sie zusammen 24 Halben Milch, welche ich mit 24 gl. lösete, die ich in die Kirchen-büchße gesteckt: daß als die Milch rationem des Pfandgeldes hatte und eben just vor eine Kuh 6 gl. außmachte, welches sosten keinesweges von ihm wäre zu erhalten gewesen. Weil er nun aber hierauff mich allenthalben sehr blamirte, auch gar sagte: das wäre ein Diebstück gewesen, der Prediger hätte ihm die Milch gestohlen, als ward ich genöthigt den Bösewicht vor unserm H. BürgerMstr. Gabr. von Bömeln injuriarum zu belangen, worauff er ihn davor auffs Rathauß setzen laßen, so geschehen den 3. Ocitober woselbst er im Gefängniß so lange gefangen bleiben sollte, biß es mir gefallen würde, und ich Satisfaction genug hätte: Da ließ ich ihn denn 8 Tage lang sitzen, und schrieb darauff an hochgedachten hl. BrgMstr., daß er ihn alsdann nur freylassen solte, welches dann auch geschehen am 10. October, nachdem es ihm Unkosten und Schimpf genug verursachet. Und hernach mußte er auch hier in Gegenwarth des Werderschen Amtsdieners, Paul Raben, und anderen redlichen Leute, mir offentlich Abbitte thun, als er schon vorher im Gefängniß schriftlich gethan hatte. Ich habe aber gar schlechte Hoffnung zu seiner Beßerung, denn er ist ein grundböser Bube und lebendiger Höllenbrand

NB. ad Supr. (*) Nehml. das war des hl. BrgMsters Befehl und Äußerung, weil er aber sehr krank auß dem Gefängniß kam, so blieb solches war vorerst wol nach; doch kam er d. 22 Octob. in der Betstunde nach dem Gebeth, unter dem Linde im Angesicht und Gegenwart der damaligen gantzen Gemeine, zu mir in die Dreßkammer und bat mirs ab, womit er sich so an meiner Person, als auch an meinem Amte versündiget hatte. Gott vergebe es ihm, und belehre ihn. NB Ist auch Gottlob! nach der Zeit künftig ein ganz anderer Mann geworden!

Jacob Lange (II), * 1699, † 1780
Kirchvater, Nachbar Hof GrZ 16