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Chronik Anno 1729 bis 1733 |
Anmerkungen |
Anno 1729
d. 7. Junii als am Pfingst-dienstage in der Nacht
zwischen 12. und 1.Uhr gerieth des hl. Predigers zu Wotzlaf Stall durch
Verwahrlosung der Knechte / die auch geflüchtet / in brand, der wegen
des dabey sehr starck wehenden Windes so heftig ward, daß er nicht
allein des gedachten hl. Prediger Stall, Scheune, Speicher samt Pferden,
Wagen und allem was sich sonst in diesem allen befunden; sondern auch
die gantze Kirche bey der in Grund Verzehret hat, biß er endlich tags
drauf gegen 9. Uhr des Morgens gelöschet worden: und ist nur die
Priester-Widdem [Pfarrei, Pfarrhaus] nebst dem backhause allein stehen
geblieben.* Der Allmächtige Gott bewahre doch mein hauß, alle meine
Nachbarnn, und am allermeisten unsere liebe Kirche vor dergleichen
erbärmlichen Zufall in allen Gnaden, umb Jesu Christi Willen, Amen!
Amen!
Haacken Bude
yf. infr. fol. 12 Col. b. ao. 1730
d. 25. Jun. Scil. im Kircheninventar. |
Einträge von
Johann Moneta, Prediger in GrZ von 1728 bis 1757
In blauer Schrift: Randnotizen von
Johann Moneta |
NB. Die neue Kirche ward ao. 1730
von hl. D. Weichmann wieder eingeweyhet; u. zugleich ihr neuer Prediger
introduciret, nehml. hl. M. Reinh. Dietr. Voigt, Gedan. p. scil. Dom in.
Reminisc. und endlich de [?]
NB. Vom Kirchenstande alhir
dieserhalben, siehe Kirchen invent. unten, fol. 12 col. b.
*) Dabey war dieses sonderl. Daß man
in der Sacristey unter dem Schudt die Kirchen-Bibel fandt, daß der
Deckel zwar gäntzl. verbrandt war; aber an der Schrift nicht ein Blat
das versehret wäre oder fehlete. |
Rhesa 1834, S. 115: "M. Reinhold
Dietrich Voigt, zu Danzig geboren 1693 den 10. Febr., wurde 1730 hieher
berufen, den 28. Febr. ordinirt und den 5. März Dom. Remin. bei
Einweihung der neuen Kirche von Herrn Dr. Joachim Weickhmann, Sen.
Minist. Ged., introducirt. Er ... starb 1759 den 16. Jan., 66 Jahr alt. |
Anno 1729. Mord.
Ward ein Schneider in Klein Zinder, der sich Hanß
Kooncken nandte, aber eigentlich Hanß Kockel hieß, und Weib und Kind
hatte, wegen diebsstals ins Dantziger Zuchthauß gegeben; woselbst er
aber auß boßheit einem Jungen mit einem Messer den Halß abschnitte:
deswegen ihm A. 1730 der Kopf und rechte Hand abgehauen, und alle beyde
auf einen Pfahl gesteckt wurden. Er war gebürtig von Königsberg in
Preußen, hatte auch noch seinen Vater im Leben und war noch ein
blutjunger Kerl, der über 21. Jahr wol nicht viel alt mag gewesen seyn. |
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