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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
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KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1662

Anmerkungen

Im October hat ein Polnischer Knecht allhier, Albrecht,* welcher gestohlenen geldes beZüchtiget worden, deßwegen sich Vermessen und also hören lassen *, daß wo [wenn] er daß geld gestohlen, Gott geben wolle, [daß] er den Nechsten Sontag nicht erlebe, [Er] wurde darnach krank, gleich alß von Sinnen, und starb den Sonnabend ehe der Sonntag kommen, besiehe daß Begräbnis Register Ao 1662. 22.Octobr. n. 13.

* yf. Zahnii Kirchenbuch im Totenregister ao 1662 den 22. Okt.

* NB: fast solcher casus hat sich 1740 mens. April. mit einem Drescher, Martin Korsch, zugetragen in Gß Zind., der sich vermeßen, wo er das gethan, was man ihm die Schuld gab, wolte er nicht würdig, das H. Abendmahl genießen. Er war drauff am 1sten Ostertage bey mir, der ich vorher nichts drum wuste, Zur Beichte und communion; wird aber den tag drauf gleich krank, stirbt auch 1. oder 2. tag darnach und ward d. 27. April. schon begraben.

Die Einschübe und Anmerkungen von Johann Moneta, Prediger von 1728 bis 1757, sind in blau dargestellt.

Langer Sterbeeintrag im Kb

Kurtz Vor dem Krieg hat sichs zu Letschkau [Letzkau] zugetragen, daß da ich am 2. Ostertag eine Vermahnung thät, nach dem exempel der beyden Jünger von Emahus [Emmaus], ein ieder den andern in den glaubens Artikeln zu unter weisen und zu stärken, nicht aber daß unsere Calvinisten * die Ihryge Verkhen [Werken] sollen wie alhir vor diesem geschehen etc. Paul Lang, Schultz, auch Kirch Vorsteher daselbst, [hat es] zur Calvinistischen Religion gebracht und die seinen suchte [er] auch dazu zu bringen, noch in der Predigt [war er] auf gestanden und auß der Kirchen gegangen, sich drauf hören lassen, er wolle sein Lebetag nicht mehr in die Kirche kommen. Mittwoch nach Ostern wurder [wurd er] gehling [jählich] krank, wolte mich nicht bey sich haben, kam aber zu ihm auf begehren seiner Frauen, war aber nichts mehr mit ihm zu thun; folgenden Donnerstag waar er tod und weil er ihm Leben nicht mehr in die Kirche kommen wollen, muste er auch nicht wehrender [während der] Leichpredigt über, nach gewohnheit, in der Kirchen stehen, sondern vor der selben begraben werden.

Tobias Colerus ist vor seiner Tätigkeit in GrZ neun Jahre Prediger in Letzkau; aus dieser Zeit stammt die nebenstehende Geschichte.

Kb Letzkau, 12.04.1654

* Calvinisten: Auch derselben habe ich etliche noch in GßZinder gefunden; sind aber bald drauf alle gar außgestorben. p. yf.
Das lange Kirchenbuch, im Todt. Regist. Ao. 1728 nr. 4
Die andre Calvinerin war eine Magd, die ao. 1740 bei Mich. Hendrichß in Großn Zind. Diente; Die aber zog bald weg nach der Stadt.
NB: Schulmeister Ableson [?] yf. it. supr. pag. 9 fin. it. pag. 10.
NB: Versehen worden für das Obere zu setzen

Michael Hendrichsen,
Nachbar
Hof GrZ 03

Predigerstuhl
Den 24. Febr. Ao. 62 am Tage Mattheus, [des] Apostels *

* Hierauß erhellet, daß die Aposteltage vor Alters im Werder seyn gefeyert worden p.

reisete ich [wegen] nötiger Geschäfte nach der Stadt, ließ meinen Schulmeister ablesen, nu hatten die Vorsteher alhir zuvor als Barthel Bolde, Hans Klein und Salomon Kortz die Stüle in der Kirchen, darinen Lorentz Arend und Georg Haselau stund, einen Stul raum herab rükken lassen, auf gut achten, für den hl. Prediger einen Stuel an der Dreß Kammer bauen zu lassen in meinem abwesen und ohne bewust [Wissen] der gemeldeten Vorsteher, aber da schon zu singen angefangen worden, seind etliche Nachbarn, sonderlich Lorentz Arent, Jacob Spangkau * und Gergen Haselau kommen, mit grossem gepolter unter wehrendem Gottes Dienst eigen thätig, die herab gerükkten Stüele wider hinauf an vorige Stelle gebracht.

* Jacob Spangkau wird nur genent, weil er itzo im Hoffe ist, denn er selbst o. dabey gewesen.

Darauf erhub sich der Zank und die Verfertigung der lügenhaften Schmäh und Lasterschrift wider mich hernach eingegeben, wie Zum Anfang dieser Kirchen Chronik zu sehen ist. Solches blieb also daß Jahr hin durch, ungeachtet S[einer] Gn.[aden] der hl. Bürgermeister befohlen, mir einen Stuel an einen gebührlichen ort zu liefern, mittels deßen waar mir der wohlgemelter hl. Bürgermeister gantz abhold *, bis in den folgenden

* NB: Denn die Bauren werden doch itzt und zu allen Zeiten bey den Aemtern immer ehr- und mehr gehöret, wie der Prediger. Ist mir auch meinem Vorstehr, auch andern ehrlichen Predigern im Werder oft eben so gegangen. Und so wenig bey dem vorigen Amte das Huren; so wenig wird bey diesem das stehlen gestraft. 
Yf. Supr. p. 13.

H. Weynachttagen, kam seine hochgemeltete Gn. mit seiner gantzen Hofstad, ohn alles Vermuhten und ohne Jemandes Vorbewuß, zu mir, bleiben eine Weile und waaren recht frölich, bat mich auch darauf freundlich ehest Ihm auch zu ersuchen, welches ich Zusagete, und waar in diesem Jahr nach dem Vergleich wegen übergebener Schrift nicht wider bey S. Gn. gewesen. Er hatte auch mit sich den fürtrefflichen Doctorem und Historicum Reg. Maj. Polo. Herrn Pastorium, welcher mit seiner Hand über den Fenster beym Tische anschreiben muste den von seiner hochad. Gn. mir gegebenen Namen, S. Radigasty. Darüber sich meine Bauern heftig verwunderten und begunten[begannen] freundlicher zu werden.

* hic quogn [?] supr. p. 13 add. pag. 32

Bartholomeus Bolt, † vor 1679,
Nachbar Hof GrZ 08, Ältester Kirchenvater, Schöppe, Schlickgeschworener des Mittelquartiers

Hans Klein, * 1627, † 1692
Nachbar
Hof GrZ A09, Kirchvater und Schöppe in GrZ

Salomon Kortz, * 1618, † 1673
Nachbar
Hof GrZ 07, Schöppe im Grossen Zünder, Kirchvorsteher

Lorentz Arend, * 1623, † 1681
Nachbar
Hof GrZ 14, Schultz

Georg Haselau, † 1672
Nachbar
Hof GrZ 17

Jacob Spankau, * 1635, † 1724
Nachbar
Hof GrZ 11, Schöppe und Schlickgeschworener des Mittel Quartiers im Stüblauer Werder