Einleitung | Jantzen | Hofmarken | Kb-Chronik | Adressbücher | Orte | Berufe | Quellen | Alph Register

Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
GrZ 01 GrZ 02 GrZ 03 GrZ 04 GrZ 041 GrZ 05 GrZ 06 GrZ 07 GrZ 08 GrZ 09
GrZ 10 GrZ 11 GrZ 12 GrZ 13 GrZ 14 GrZ 15 GrZ 16 GrZ 17 GrZ 18 GrZ 19
GrZ 20 GrZ 21

GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
KlZ 01 KlZ 02 KlZ 03 KlZ 04 KlZ 05 KlZ 06 KlZ 07 KlZ 08 KlZ 09 KlZ 10
KlZ 11 KlZ 12 KlZ 13 KlZ 14 KlZ 15 KlZ 16 KlZ 17 KlZ 18 KlZ 19  
KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1661

Anmerkungen

Den 15. Jannuar, nach dem den 13., 14. Dito vor herein schneller Dau mit gewaltigem Sturmwind aus Westen eingefallen, ist das Eis in der Weichsel losgegangen und den neu gemachten Damm (o wehe der armen Niederung im Danziger Werder) bei Käsemark durchgerissen, davon Menschen und Vieh geblieben und umkommen sind, den 16. dito ist der Letzkausche zugemachte Bruch auch wieder ausgerissen und groß Wasser gebracht, daß Langenfelde und Gemlitz in Wasser gestanden, desgleichen Groß Zünder, daselbst das Eis großen Schaden getan hat und in großer Gefahr gestanden ist, und ist das Weichselwasser bis an Stüblau hinan gelaufen. Den 30. dito ist die Weichsel bei Neukirch * ins große Werder gerissen.

Die Einschübe und Anmerkungen von Johann Moneta, Prediger von 1728 bis 1757, sind in blau dargestellt.

* Ao 1737 den 24. Januar wider vid. Neues Kirchenbuch hoc. Ao. et dato, pag. 23

 

Den 7. Februar des Morgens zwischen 4 und 5 Uhr ein Comet gesehen worden, blaß und dunkel den Schwanz gerade in den Westen streckend, kam wie mich dünkt aus Norden und ging nach Süden. Gott stehe uns bei und erbarme sich des armen Landes.

 

Ein Comet yf. it. infr. p. 29 d. 13. und 14. Dezember it. neu Kirchenbuch, p. 33 d. 15. Mart.
Conf. noch unten p. 33 ad ao. 1680. Sg.

 

Waßernoth v. 12 - 20 Jan. 1661

Vom 12.-20. dito ein gräuliches schreckliches Sturmwetter aus dem Norden gewesen, davon das Wasser wieder hoch aufgelaufen, daß meine Scheune und Ställe voll Wasser gestanden sind.
Bei oben berührter großen Gefahr allhie haben wir Gottes wunderbare Allmacht und Gnade gesehen, denn als das Wasser im Dorf allhier sehr groß und wir alle in großer Gefahr schwebten, die Gebäude an den Seiten in den Morgen [Ostseite] alle große Not hatten, auch viel Höfe allhier in Wasser standen in etlichen das Wasser durch die Fenster ging und einer zum andern nicht wohl komen konte.*

NB. * Die Betstunde extraordinair gehalten
Nahm ich mir vor eine Nötige Betstunde zu halten, schikkte meinen Schulmeister Christian Ehrenberger, wie er konte, in die Höfe, da Leute waren, ließ anmelden, daß wenn sie wieder hören leuten, sie fleißig in die Kirche zur Betstunde komen sollten, sie folgeten und kamen mit Kahnen und Böhten fleißig, denn anders oder trokken, konte mann Zur Kirchen nicht kommen, sintemal zu merkken, daß Wasser Zwischen der Schul, Kirche und Pfarrhaus so hoch war, daß man fast die pferde schwimen sahe, wenn mann hin und wider ridten [reiten] wollte, es haben auch die zu Stüblau Von ihren Kirchthurm Vermeinet, daß gantz Groß Zinder unter wasser were, weil sie nur der Kirchen gewahr werden können.

NB: Und ich M. Moneta habe wieder occasione des erschrecklichen Außbruchs ao. 1737 d. 24. Jan. bey Neukirch in jenem Werder ein extraordiaires Buß- und Wasser-Gebeth gemacht, ich die Zeit über der Gefahr meinen Leuten in der Betstunde nebst einer collecte dazu vorgebetet und gesungen.

* Den 12. Jan. yf. sieh das neu. Kirchenbuch p. 23 den 24. Janu. ao 1737.

 

Wochenandacht
bei solcher Versamlung erklärte ich kürtzlich den 6. Psalm, das gebet hielt ich mit der Versamelten Gemeinde kniend für dem Altar, daß uns Gott wolte gnädig sein, darauf sichs begeben, daß da die leute auß der Kirche in ihre Kähne tretten und nach hause fahren wolten, funden sie alle Kahne und fahr gefeße auf dem trokkenen stehen und daß wasser Verlaufen, welches mir alsobald in der Kirche angesaget worden, solches mit meinen Aug selbst anZusehen, da waar freylich Gottes Allmacht und hülfe zu erkennen und zu preisen und die wunderbahre Kraft eines ernstlich und Andächtigen gebets wohl zu merkken. O des Elenden frommen gebet Vermach viel, wenns ernstlich ist etc. Syr: 35 xo 21. Der Herr ist nahe allen die ich anrufe etc. … 145 xo 18.19.

 

yf. it. supr. p. 10 sonsten ist in dem gantzen Werder nirgends eine WochenPredigt oder Andacht; als nur in dem einzigen Wotzlaff und zwar nur in der passionsZeit: welches der seel. hl. Kirsch vor sich selbst eingeführet hat, dem seine Successores hierin gefolget sind, ebenfals sponte und ultro.

Rhesa (1834), S. 114/ 115:
"12. Wotzlaff, wozu die Dörfer Schönau, Sperlingsdorf, Scharfenberg, ein Theil von Landau und Hochzeit gehören ...
12. Johann Gottfried Kirsch, zu Danzig geboren 1672 im März, wurde 1702 hieher berufen, den 9. Novbr. ordinirt, trat sein Amt den 26. ej. an, dankte den 3. Novbr. Dom. 23. p. Trinit. 1709 ab, da er nach Batholomäi versetzt war, wo er 1724 den 30. Aug. mit dem Tode abging."

Umb St. Michaelis ist daß Neue Altar* Verfertiget, Von grund auf neu gemauert und gesetzet worden, wozu Seine Gnad der Herr Starosta zu Myrchau und Bürgermeister in Dantzig Verwalter dieses Werders H. Adrian von der Linde S. G. Htn. 40 Rthl. Verehret hat, am selbigen tag, die Ein weihungs predigt gehalten, auß den worten Gen. 8 xp. 20, 21.

* Das vorige Altar ist zum Gedächtniß des Alterthumbs noch biß diese Zeit in der Kirche befindlich und stehet in der Mauer hinter dem Altar zu sehen p. und das eine Stück ist noch von dem alten Dingen übrig.

NB: Wann die Kirche außgeweißet, die Canzel gemahlet etc. siehe im Verechnungs register 1661-1662

Adrian von der Linde,
(1610 - 1682)
Bürgermeister 1645 - 1682