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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

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Klein Zünder

               
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KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1754

Anmerkungen

Januarius d. 17. Des morgends zwischen 6 und 7 Uhr ist Andreas Balau Nachbar in Großzinder im Felde beym Grützer, durch Menschen Boßheit gantz abgebrandt.

In blauer Schrift: Nachträge am Rand von Prediger Johann Moneta

d. 24. In der Nacht auf den 25. ist Gerg Ludwig, ehemaliger Nachbar und Mittel Krüger in Großzinder mit Weib, Kühe u. Pferden; Schaafen u. Schweinen, Wagen und Schlitten;  auch übrigen Haußrat heimlich davon gelauffen, u. hat seinen Krug mit 1 Hube Land d. Pockenhaußl. Hospitale vor die Hoffschuld verlaßen.

Gergen Ludwig
Nachbar Hof GrZ 14 und Krüger / Verpächter des Mittelkruges

Majus d. 12. Hat Martin Stark ein Knecht in Großzinder mit seiner Hure Anna Maria Baumannin offentlich Kirchenbuße thun müßen, vor der Kirche im Halseiser stehend, u. in der Kirche vorm Altar knieend; daran die Hure, als eine catholiquin frey war, u. blieb sie nur den Gottesdienst über im Halßeiser stehen. Das Volk stand schon vor 8 tage im Halßeiser die Kirche über, der Kerl aber wollte in der Kirche nicht knien, seit. [?] am Sonntage Jubilate; so mußten sie auff Burgermeisterl. Befehl heute dato zum andermal im Halseiser stehen u. d. Kerl in der Kirche knien.

Am 12.09.1754 läßt die katholische Anna Maria Baumann ihr "Hurkind" Sara taufen; als Vater ist Martin Stark angegeben. D.h., die "Kirchenbuße" wird verhängt, sobald sichtbar wird, dass eine unverheiratete Frau schwanger ist.
Martin Stark, Knecht, Vater Martin, Arendator in Leschin (?), heiratet am 25.11.1755 Anna Maria Baumann, Magd, katholisch, Vater Johann, Einwohner in Langenau. 1757 bekommen sie ein weiteres Kind. Danach verlieren sich ihre Spuren.

Julius d. 7. Dom. IV. p. Trin. ward auf Anordnung des Werder.Amtes vor noch 9 gefangenen matrosen u. Dantziger in Algier von hl. Phil. Schultzen Fregatte genannt: Augustus III. Rex Pol. ein absonderl. Kirchenstand gehalten, welcher betragen fl 22 - 22 gl.

October d. 6. Dom. XVII post Trin. solte vorbesagter Martin Stark abermals offentlich Kirchenbuße thun, mit einer andern Hure, Anna Rehtin, einer Magd auß Großzinder weil er aber weggelaufen war, so that die Hure es nur alleine, im Halseiser, auch vorm Altar. Indeß ward er nachmals wieder gegriffen und mußte Ao 1755 die Kirchenbuße im Halseiser gehörig ausstehen. Dom. II. Trin. d. 8. Jun. doch hat er nicht vor dem Altar in der Kirche geknieet.

Woran sich in diesem Fall die "Hurerei" festmacht ist nicht erkennbar: Es gibt 1754 / 55 keine Taufe eines Kindes Reht oder ähnlich. Nicht auszuschließen ist, dass sie erkennbar schwanger war und eine Fehlgeburt erlitt.

d. 27. In der Nacht umb 12 Uhr brannte Michel Kohlen, Nachbar in Großzinder sein alter Hoff am Ende des Dorffes ab; ist aber unwißend, wie das feur mag außgekommen seyn, ohn zweifel angestekt.

Michael Kohl, * 1723, † 1794
Nachbar Hof GrZ 01 und in Zugdam, Bürger von Danzig

September d. 21. Dom. XVIII. Trin. Ward mit Bürgermeisterl. consens ein offentlicher Kirchenstand vor Albrecht Hoden, Lutherischer Einwohner in Großzinder, der einen gefährlichen Krebsschaden im Gesichte hat, gehalten umb ihn dadurch ins Pockenhaus zu befördern, und hat selbiger betragen in allem 30 fl. u. 1 Schill.

Albrecht Hode, Knecht, heiratet 1736 auf bürgermeisterlichen Befehl Barbara Fischer, Magd in GrZ. Das Paar bekommt bis 1754 viele Kinder, von denen viele im Kindesalter sterben. Am 15.07.1756 wird Michael Hode in GrZ beerdigt.

October d. 28. Hat hl. BürgerMst. Wahl eine neue Gesinde-Ordnung vors Werder publiciren laßen; welche auch tags drauff als nehmlich Dom. XXIIO p. Trin. von allen Cantzeln ist verlesen worden. Und seine Krug-Ordnung von ao. 1754 d. 26. Octob. ward damals d. 11. November, als Dom. XXIII p. Trin. offentlich verlesen. Die erstere ist auch in Kirchenbuch hinten eingeheftet zu finden ...

 

December d. 29. Dom. p. Nat. xtie hat Catharina Kohlin, eine Magd von Großzinder und Hure offentliche Kirchenbuße im Halseiser thun müssen: Denn weil sie catholisch war, hat sie nicht in der Kirche vor dem Altar wie sonst gewöhnlich, knien dörffen.