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Chronik Anno 1752 |
Anmerkungen |
Majus d. 7. Dom. Rogate Vor dem Gottesdienste
traffen des Bischoffs von Ermland Fürstl.Durchl. hl. Grabowsky hir im
Dorff ein, stiegen in Ludwigs oder Kruge ab, Kahmen aber bald drauff zu
Fuße nach meinem Hause und beehrten uns mit dero visite; gingen auch in
die Kirche u. besahen alles darinnen, item die Sakristey; nöthigten mich
auch zu dero Fürstl. Tafel nach dem Gottesdienste; und reiseten hernach
über Dantzig nach dem Aachener Bade fort. |
In blauer Schrift: Nachträge am Rand
von Prediger Johann Moneta
Der Fürst-Bischoff von Ermland hl. Adam Stanislaus Grabowsky
siehe 1747 |
Julius d. 8. Publicirte hl. Bürg.Mstr. Wahl eine
Tauff-Ordnung, daß bey einer Kind-Tauffe nur 3, so biß 7 Gefattern
solten gebeten werden, damit er denn die Tauffordnung seel. hl. Brg.Mrs.
Gab. von Bömeln renoviret hat, die ao. 1726 den 19. Oct. war
herausgekommen. Sie ward so von den Cantzeln verlesen; als auch in den
Schultzenampten von den Dorffschultzen publiciret, u. ist beygeleget
hinten im seel. Coleri roth. Kirchenbuche, in folio, etc. Auch ward in
diesem Monat am Pfarrhause der neue Giebel nach Süden gebauet u. fertig
u. kostete der gantze Bau 236 fl. |
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September d. 14. Reisete Fürst und Bischoff von
Ermland vom Aachener Bade zurück kommend hir wieder durch, u. war auch
auff eine Weile in meinem Hause, uns zu grüßen, eingetreten. |
Der Fürst-Bischoff von Ermland hl. Adam Stanislaus Grabowsky
siehe 1747 |
October d. 3. Nachmittags ist ein Kind Mätchen
irgend von 1 1/2 Jahren, in den GroßZind. feldern auf der Gemlitzischen
Trifft an Jac. Langen seinem Lande, auf dem Wege am Graben gefunden
worden, ohne daß man weiß von wem es hingebracht u. warumb; und wie des
Kindes Name seyn mag? Es ist inzwischen in daß Großzindersche
Schultzamt, bey Michel Hendrichß abgeliefert u. vom Dorff vor seine
Verpflegung gesorget ward. Nachher - |
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d. 26. - hat man erfahren, daß es der Vater selbst,
ein liederlicher Kerl, der im Augst in Letzschkau gearbeitet nachdem
sein Weib, die Mutter des Kindes, davon gelaufen, u. sie beyde verlaßen,
hingeworffen habe; auch daß das Kind Anna Elisabeth heiße. Weil nun der
Vater Hanß N. heißen soll so hat man das Mädchen inzwischen Anna Elis.
Hansin benannt. Der Vater sol Lutherisch, u. das Weib, die Mutter
cathol. seyn. Sonst wenn man so eine nicht erfahren, hätte man es auch
allenfalß Erdmuth Weglandtin können genandt haben, weil es am Landwege
von der Erde war aufgenommen worden.
[Nachtrag] Doch ao 1753 d. 10. Jan. meldete sich die Mutter auß Elbing
schriftlich wegen ihres Kindes, u. d. 15. kam sie selbsten darnach her;
sagte auch, sie hieße Maria Krysin ihr Kerl heiße Gottfried Maßke, u.
nennte sich auch offt Hanß Seegler; das Kind heiße also denn hoffentl.
Elisabeth Maßkin, wäre jetzt 2 1/2 Jahr alt, u. nahm es demnach d. 17.
Jan. mit sich nach Elbing. Sie war catholisch, aber von ihrem Kerl wußte
sie weiter nichts, wo er wäre, u. daß er sagte, er sei lutherisch; sie
könnt es aber nicht vor gewiß sagen. |
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