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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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Klein Zünder

               
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KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

Ereignisse:

 aktualisiert 09/2023

 

Lokal, Regional, National

Quelle

   
   
  • 1576 - 1577 Danziger Krieg
    Die Stadt Danzig erkennt den gewählten König Stefan Batory nicht an. Dieser zieht gegen Danzig mit der Folge von Plünderungen und Zerstörungen in den Werderdörfern.

 
  • 1626 - 1635: 1. Schwedenkrieg gegen Polen.
    Die Burg Grebin ist von Schweden besetzt. Die Niederungsbauern werden von der schwedischen sowie von der polnischen Armee mit hohen Abgaben drangsaliert; Vieh und Getreide werden ihnen genommen, Bauernhöfe gehen in Flammen auf. 1627 wird Sperlingsdorf geplündert. Ab 03.08.1628 hat König Gustav Adolf sein Hauptquartier in Grebin.

 
  • 1653, 1657 und 1660 : Pest und weitere von den Truppen eingeschleppte Seuchen vermindern die protestantische Bevölkerungszahl in diesem Zeitraum um 149 Personen in GrZ / KlZ - = wie viel Prozent? Ohne Berücksichtigung von Zu- und Abwanderung ist der Bevölkerungsverlust ca. 1675 wieder ausgeglichen.

 
  • 1654 - 1660 : 2. Schwedenkrieg gegen Polen.
    Grebin unter schwedischer Besatzung von Danzigern belagert.
    1656 Kriegshandlungen im Danziger Werder.
    Am 24.05.1656 erobern Schweden Grebin.

 
  • 10.04.1674 : Weichseldammbruch bei Langfelde, der fast das gesamte Stüblauer Werder betrifft (Letzkau, Langfelde, Klein Zünder, Käsemark, Herzberg, Wotzlaff, Gottswalde)

 
  • 1690 - 1695 : In fünf dieser sechs Jahre nimmt die Bevölkerungszahl um 45 Personen ab, insbesondere 1692 aufgrund einer verdreifachten Sterberate verglichen mit dem 10-jährigen Durchschnitt - Grund?

Wessel (1926) p94 
  • 1695: Intensiver Frühjahrsregen, Dammbrüche und weitgehende Überschwemmungen mit der Folge eines weitgehenden Ernteausfalls.

Wessel (1926) p63
  • 1700 : Um ca. 45% erhöhte Sterberate - Grund?

 
  • 1700 - 1721 : 2. Nordischer Krieg.
    1702 - 1704 Feldzug durch die Danziger Niederung, 1712 polnische Truppen in der Niederung.

 
  • 1709 / 1710 herrscht die Pest in Danzig mit 32.600 Toten im Jahr 1709. In GrZ / KlZ liegen die Sterberaten in den Jahren 1709 bis 1711 zwischen 35 und 76 % über dem 10-Jahres-Durchschnitt von 19,3 Sterbefällen. 1714 scheint die Pest noch einmal auszubrechen, 42 Tote (+ 218 %) werden beerdigt. Die Bevölkerungszahl vermindert sich in diesen Jahren um 10. In den Jahren bis 1724 sinkt der 10-Jahres-Durchschnitt an Geburten von 29,2 auf 23,7.

Wessel (1926) p129
Jenny Wüst (1898)
  • 1733 - 1734: Polnischer Erbfolgekrieg
    Russische und sächsische Truppen ziehen durch das Werder; es erfolgen Einquartierungen und Plünderungen.

 
  • 1733 - 1737 : Die Sterberaten liegen mit 36 bis 60 Toten 50 bis 300 Prozent höher wie der 10-jährige Durchschnitt von ca. 20, was in dem Zeitraum zu einem Bevölkerungsrückgang von 45 Personen führt. Das Kb enthält keine Hinweise auf die Sterbeursachen. Der größte Teil beruht vermutlich auf Seuchen / Epidemien, eingeschleppt und verbreitet durch die o.a. militärischen Truppen.

Kb GrZ
  • 14.04.1735 : "Ist Mattis Milcke, ein Catholischer Einwohner in Großzinder, der vor ??? Machandel mit gestossenem Pfeffer und Schnupftabak im Kruge reingesoffen, daran er den Todt gehabt, auff burgMsterl. [bürgermeisterlichen] befehl stilstschweigent begraben worden, auff dem Kirchhof unter der großen Eiche an der Mauer." In der Datumsspalte: "... er ... sich fiele trunken"

Kb GrZ
  • 29.12.1736 : "Hat ein cathol. Einwohner, Gergen Krüger, sein verstorben Kind Catharina, eigenmächtig und stillschweigend außer dem Kirchhoffe an der Mauer selber verscharrt."

Kb GrZ
  • 1756 - 1763: 7-jähriger Krieg (3. Schlesischer Krieg)
    zwischen Russland / Österreich / Frankreich gegen Preußen / Großbritannien. Polen bleibt trotz Personalunion mit Sachsen neutral. In Ostpreußen schlagen die russischen Truppen in der Schlacht von Groß-Jägersdorf am 30. August 1757 das preußische Korps, das sich bis hinter die Weichsel zurückzieht. 1758 bis 1762 erfolgen Einquartierungen russischer Truppen in den Niederungsdörfern.

 
  • 1772 1. Polnische Teilung

 
  • 1793: 2. Polnische Teilung. Danzig wird dem preußischem Königreich einverleibt, die preußische Rechtsordnung löst bisheriges polnisches und Danziger Recht ab.
    Im Rahmen der "Landesaufnahme" werden die Höfe und die steuerpflichtigen Grundbesitzer erfasst - siehe hier

 
  • 1795: 3. Polnische Teilung
 
  • 1807 - 14: "Siebenjähriger Krieg"
    1807 Napoleonische Truppen belagern, besetzen und plündern Danzig.
    Danzig wird Freistaat unter französischer Herrschaft.
    1813 "Befreiungskrieg": Vertreibung der Napoleonischen Truppen durch Preußen, Russen und anderen.

Kling: Lebens-beschreibung
  • 1815 - 1817 : Ausbruch des Tambora Vulkans in Indonesien. Dem "Jahr ohne Sommer"  folgte in Europa die größte Hungerkatastrophe des 19. Jahrhunderts. - Danzig litt oder profitierte von der Katastrophe?

 
  • 09.04.1829 : Dammbrüche bei Czattkau und Gemlitz mit der Folge von Ernteverlusten und belastenden Scharwerksleistungen zur Wiederherstellung der Dämme.

Wessel (1926), p 241 ff.
  • 14.04.1829 : "Der Einwohner in Letzkau, Johann Pemuhnke, und die beiden Drescher von Herrengrebin, Johann Jacob Fleischer und Andreas Gutt, waren zur Zeit der durch den Dammbruch veranlaßten Überschwemmung von Letzkau kommend auf dem zu Großzünder gehörigen Lande d. 14 (vierzehnten) April, ungef. 11 Uhr Nachts durch Umsturz des Wagens ertrunken, ihre Leichname wurden nach Ablauf des Wassers, d. vierten (4) May vorgefunden und mit gerichtlicher Bewilligung beerdigt d. 7 (siebten) May."

Kb Rg 14a/1829
  • 1831 : Cholera Epidemie : Das Kb weist für das Jahr 42 Sterbefälle aus. 27 mal wird als Todesursache Cholera angegeben. Bei etlichen "Schlagfluß"-Fällen dürfte auch die Cholera der Grund sein. Zum Vergleich: Todesfälle 1828: 33 / 1829: 36 / 1830: 23 / 1831: 42 / 1832; 27 / 1833: 30, d.h., die Sterberate liegt 1831 ca. 40% über der "Normalen".

Kling: Lebens-beschreibung und Kb
  • 1854 - 1855: Dammbruch, Überschwemmung, Missernten

 

Kling: Lebens-beschreibung
  • 1860 : Die erste Apotheke nimmt den Betrieb auf


 

Amts-Blatt der Königlichen Preußischen Regierung
vom 28.03.1860
  • 1860 : Der erste Arzt lässt sich in GrZ nieder: Dr. med. Franz Albert Julius Scheel, der im November 1860 in Danzig Marie Friederike Homann, Tochter des Buchhändlers Leopold Gottlieb Homann, heiratet.


 

Kb: Rg 7c/1860

Amts-Blatt der Königlichen Preußischen Regierung
Nr. 47 von 1858

  • 1866 : Cholera Epidemie: Sterbefälle insgesamt 64, davon durch Cholera 38.

 
  • 1866 : Dr. Heinrich Julius Vogelsang wird Arzt in GrZ / KlZ

Amts-Blatt der Königlichen Preußischen Regierung vom 26.12.1866
  • 27.06.1874 : Bildung der Amtsbezirke Groß Zünder Nr. 14 aus den Landgemeinden Gemlitz, Groß Zünder, Langfelde und Letzkau. Amtsvorsteher sind u.a.:
    - 27.06.1874 & 1887 Hfb und Schulze Hermann Eduard Wessel,
       Hof GrZ 13
    - 02.11.1904, 02.11.1910, 02.11.1916 Hfb Max Andreas Doerksen,
       Hof GrZ 08
    und Gottswalde Nr. 12 aus den Landgemeinden Breitfelde, Gottswalde, Herzberg, Klein Zünder und Schönrohr. Amtsvorsteher sind u.a.:
    - 27.06.1874 Hfb und Schulze Dau, Herzberg
    - 04.05.1888 Hfb Carl Gottfried Kiep, Gottswalde, * 1815, † 1906
    - ab 1906, dann 29.03.1911 und 29.03.1917 der Sohn Hfb Eduard
       Heinrich Kiep, Gottswalde, * 1842, † 1925

    Amtsvorsteher sind vielfach im Ruhestand befindliche Hofbesitzer, die ihre Funktion in ihrem eigenen Haus wahrnehmen. Die Amtsbezirke sind identisch mit den Standesamtsbezirken; die Amtsvorsteher fungieren ab 01.10.1874 auch als "Standesbeamte".

Amtsbezirk GrZ

Amtsbezirk Gottswalde

  • 01.10.1887 : Eingliederung der Amtsbezirke Groß Zünder und Gottswalde in den neuen Kreis Danziger Niederung.

Amtsbezirk GrZ
Amtsbezirk Gottswalde
  • 10.01.1920 : Einrichtung der Amtsbezirke Groß Zünder und Gottswalde.

Amtsbezirk GrZ
Amtsbezirk Gottswalde
  • 19.07.1924 :


 

Danziger Allgemeine Zeitung
  • 07.08.1924:


 

13.11.1924 :

Danziger Allgemeine Zeitung
  • 04.02.1926

  • 19.02.1926


 

  • 06.03.1926 :

Hans Penner vom Hof Hof GrZ X11
 

Danziger Allgemeine Zeitung
  • 19.03.1927 : Das Wohnhaus von Hfb Hertha Louise Kummer, geb. Wessel, brennt nieder: Hof GrZ 13 und Hof GrZ 15

Kirchenchronik
  • 28.09.1927

  • 28.01.1928 :

 
Danziger Allgemeine Zeitung
 
  • 04.11.1930 :


 

Danziger Allgemeine Zeitung
  • 25.07.1931




Danziger Allgemeine Zeitung
  • 07.03.1932


Danziger Allgemeine Zeitung
  • 08.09.1932 :

     

    Hfb Hugo Eduard Behrendt vom Hof GrZ 04
Danziger Allgemeine Zeitung
  • 29.11.1932

Danziger Allgemeine Zeitung
  • 26.05.1933 :  "Frau Luise ..., Ehefrau des Elektromonteurs ... aus Klein Zünder, ist am 26. Mai ... verstorben. Sie hat sich erhängt. ... Grund: wahrscheinlich wirtschaftlicher Niedergang."

Kb GrZ
  • 01.04.1936 : Einrichtung des Amtsbezirk Groß Zünder mit den Landgemeinden Gemlitz, Groß Zünder, Langfelde, Letzkau und Trutenau. Als Amtsvorsteher wird am 06.06.1934 und am 06.07.1938 für jeweils 4 Jahre Fritz Hoffmann, Landwirt in GrZ, Hof GrZ X15, bestimmt.

Amtsbezirk GrZ
  • 01.09.1939 : Beginn des Wk II

 
  • Der Mennonit Joachim Wilhelm August Penner vom Hof GrZ X11 "fiel beim Kampf um die Heimat bei Küklin - Bezirk Mlawa am 01. September 1939 ..."

Kb GrZ
  • 25.01.1945 : Beginn der "Todesmärsche" von Häftlingen des KZ Stutthof u.a. durch KlZ und GrZ.

    Gedenkstein vor der Kirche von Cedry Wielkie / GrZ

 
  • Laut den Angaben auf den Heimatortskarteikarten flüchtet der größte Teil der Bevölkerung von Groß und Klein Zünder zwischen dem 06.04. und 16.04.1945 vor den sich nähernden russischen Truppen.

HOK
  • Die Flüchtlingsfamilien, die zum Teil bis 1947/48 in dänischen Lagern untergebracht sind, siedeln bzw. werden angesiedelt im Westen wie folgt:
    - 28 % in Baden-Württemberg, insbesondere um Lörrach und auf
      der Schwäbischen Alb
    - 27 % Schleswig-Holstein, insbesondere im Raum Lübeck -
      Rendsburg
    - 18 % Nordrhein-Westphalen, insbesondere im Ruhrgebiet und im
       Nordosten
    - 11 % in Niedersachsen, insbesondere im Großraum Hannover
    - 8 % in Ostdeutschland
    - 5 % in Bayern

HOK

http://forum.danzig.de/showthread.php?13371-Nachricht-von-dem-gef%E4hrlichen-Weichselbruche-im-Jahre-1783