Auf dem Weichsel-Werder-Ring
Die Entdeckung der Langsamkeit im Jahr 2013


 

 

In der Weichselmündung

 

Die S7-Weichselbrücke ... erinnert mich immer an 2005, als wir ahnungslos in Richtung Elbing fuhren, im Stau hängen blieben, nach rechts in einen breiten Feldweg einbogen, nach 500 m nach links auf eine Behelfsbrücke über den Fluss, dann wieder links, bis wir wieder die S7 erreichten ... die Brücke war im Bau. Das ganze Manöver dauerte eineinhalb Stunden ... zurück das gleiche Spiel.
Jetzt brettern die Laster über unsere Köpfe hinweg ...

Bereits ein ganzes Stück vor der Einfahrt zur Toten Weichsel erkennen wir die Mündung der Weichsel.

Vor uns fährt in einiger Entfernung etwas Unförmiges, dass wir lange Zeit nicht identifizieren können. Allmählich kommen wir näher: Eine Schute mit Bagger, geschoben von einem Schlepper. Richtig, das haben wir schon gesehen: Die Uferbefestigungen werden in die Ostsee verlängert. Polen wird größer - die Ostsee kleiner -, bislang in knapp 120 Jahren um mindestens zwei Kilometer. Keiner von uns Rechenmuffels will nun an den Dreisatz: In welchem Jahr stoßen Polen und Schweden zusammen ...

Wir tuckern langsam weiter ... die See ist ganz ruhig. Aber - nein, mit der Ostsee müssen wir es mit unserem Plastikding nun wirklich nicht aufnehmen. Irgendwann drehen wir und fahren langsam zurück nach Nickelswalde / Mikoszewo.

Das war's, Weichsel! Geschafft.

Ich denke an den März 1895, als hier der Durchstich erfolgte ... siehe hier