Nana Glen, Australien
Im Erdbeerfeld
Da war ein
Erdbeerfeld. Nicht besorgt seit 1944. Aber es gab nicht auf. Aus der
Erde krochen kümmerliche Knospen, aber waren am Leben. Erdbeeren hingen
da, nicht so viele, doch wunderbar. Immer wenn ich Woolworth und seine
Erdbeeren verfluche, dann ist es wegen jener damaligen Erdbeergerüche,
ihres Geschmackes und der Wonne, sie mit der Zunge zu zerdrücken, sie in
die Gurgel schleichen zu lassen, dann in den Knien zu erweichen, vor
überglücklichem Genuss. Lange, lange ist’s her.
Manchmal,
wie ein dummer Kopf, bin ich versucht, mir Erdbeeren zu kaufen, einfach
um mich an ihnen zu besaufen. Doch sie sind dann in diesen australischen
Gründen kaum gewachsen und haben nie gehört, was in alten Tagen Gaumen
und Magen erleben konnten. Mit Behagen und ehrlicher Essers Freude. Ihre
Bekanntschaft zu machen und ganz ohne Reue, aber mit größtem Genuss in
Überfluss….
Zurück zu
dem Erdbeerfeld, doch nur um es wieder zu verlassen. Wir grasten also
durch das Erdbeerfeld. Mit Erfolg und Freude
– doch da war ein
Geruch in der Luft. Bekannt und vertraut. Einer starb da im Gebüsch vor
ziemlich langer Zeit.
Glaubt es
oder nicht, aber man muss es sehen. Selbst wenn es schrecklich ist, man
kann dem nicht entgehen.
So sahen
wir den toten Mann, den wir schon riechen konnten. Er lag auf dem
Rücken. Ein Gewehr lag neben ihm. Er war schon ziemlich durchwirkt von
Würmern und der Zeit, den Stahlhelm auf dem Kopf, in Scherben. Zur
unserer Überraschung war der Stahlhelm nicht gemacht, ihn Tag und Nacht
zu beschützen. Dieser hatte es nicht getan. Er war in der Mitte
zersplittert, und das auf eine Weise, wie man ein Fenster bricht. Nicht
nur ein Loch, einfach hinein, nein der Stahl war in lange Splitter
zerschmettert, wie Fensterglas.
Heute
denke ich nun, der "deutsche Stahlhelm" war Scheiße. Zu gerade Flächen,
zu steil, was den direkten Einschlag des Geschosses möglich machte.
Gut und
stolz sah der Stahlhelm aus, und gab den Genen einigen Graus
– und vielen
deutschen Soldaten ein Grab.
Des Tommis
Helmet, oft belacht, war so viel besser auf jeder Wacht. War er doch
einfach und beinahe dumm. Für Reklame, doch wer kehrte sich darum. Diese
"Untertasse" auf eines Mannes Kopf, beschützte ihn doch. Je flacher der
Helm … er war schwieriger zu treffen. Kugeln konnten ihn lecken, doch
schwerlicher durchdringen.
Das
denkend, muss ich das Lob auf den Sanitätsgefreiten Neuman singen. Der,
schon lang ist’s her, erfand den Hosenträger.
"Ein
dreifach Hoch, ein dreifach Hoch,
ein dreifach Hoch dem Sanitätsgefreiten Neumann,
der schon lange her, den Hosenträger hat erfunden.
Früher
musste man sich plagen,
seine Hosen selber tragen.
heute wendet jeder Mann,
Neumanns neue Hosenträger an."
Da
existiert eine Melodie zu den letzten Zeilen, die ich nicht in der Lage
bin zu übermitteln.
Es ist schon wahr, der Helm, das Gewehr,
der Tote mit seinem Gestank, und dem völlig zersplitterten Helm. Es war
ein Kopfschuss, und der deutsche Helm machte es möglich. Das Geschoss
hatte keine Möglichkeit, abzugleiten. Es traf auf eine Stahlwand im
rechten Winkel. Ich glaube, viele Männer fanden dadurch und in selbiger
Weise den "Heldentot".
Ich sage
das nur nebenbei, doch mit ganzer Seele. Gute Nacht.
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