Wotzlaff - Wocławy

Der Grabstein von Peter Philipsen
& Dorothea Nickel aus Sperlingsdorf - 1763

03.01.2018
 

 

Der Grabstein sowie die Karteikarte des   archäologischen Instituts, erstellt im Jahr 2002.

Vorderseite:

Peter Philipsen
von Sperlingsdorff
und seine Ehefrau
Dorothea Nickels
sind auf das Verdienst
Jesu Christi
sanft und selig entschlaffen
Seines Alters 70 Jahre
Ihres Alters 66 Jahre
im Jahre Christi 1739

 

Rückseite:

Ephes VI v 2-3
Ehre Vater und Mutter dass
ist das erste Gebot was Verheissung
 hat. Auf dass dirs wohl gehe und
du lange lebest auf Erden.
Dieses steinerne Denkmal
widmete seinen längst verewigten
Grosseltern aus wahrer Liebe
und Ehrfurcht im Jahre
Christi 1763
Salomon Philipsen junior
von Grebin

Peter (II) Philipsen
Nachbar in Sperlingsdorf
* im Kirchspiel Wotzlaff 20.01.1669 - es fehlt bislang aufgrund fehlender Ortsangaben der Beleg, dass er in Sperlingsdorf geboren ist.
† Sperlingsdorf 19.01.1739
Eltern: Albrecht (II) Philipsen, * Kirchspiel Wotzlaff 25.03.1629, † vermutlich vor 1689 (Beginn der Sterbeeinträge)
Großvater vermutlich: Simon (I) Philipsen, * vermutlich Landau ca. 1604
Urgroßvater vermutlich: Albrecht (I) Philipsen
Dieser wird in der Hanke-Handschrift von 1619 in der Beschreibung des Ortes Landau aufgeführt: 12.06.1610 Schöppe. Demnach müsste er dort auch Nachbar sein.

Er lässt am 14.09.1615 mit der Ortsangabe Landau seinen Sohn Wilhelm (I) taufen. Die Vermutung lautet daher, dass
- Simon (I), * ca. 1604 - 5 Kinder zwischen 1629 und 1636
- Peter (I), * ca. 1606 - 8 Kinder zwischen 1631 und 1646
- Claas, * ca. 1612 - 4 Kinder zwischen 1643 und 1651
- Wilhelm (I), * 14.09.1615 - 2 Kinder zwischen 1636 und 1652
alle seine in Landau geborene Söhne sind. Völlig ausschließen lässt sich bislang jedoch nicht, dass die ersten drei Söhne einem anderen Philipsen im Kirchspiel zuzuordnen sind.
Ob die Analyse der Patenschaften im Kirchspiel noch zu weiteren oder anderen Ergebnissen führt, ist noch nicht geklärt.

Peter (II) Philipsen hat drei zwischen 1666 und 1671 geborene Geschwister.

Am 29.04.1703 heiratet er Dorothea Nickel in Wotzlaff - 7-fache Urgroßtante 2. Grades
* Sperlingsdorf 22.09.1675, † Sperlingsdorf 14.04.1739
Demnach ist sie 1739 64 Jahre alt und nicht, wie der Grabstein sagt, 66 Jahre (1672/73 gibt es keine Geburt einer Dorothea Nickel.)
Eltern: Claas (Niclas) Nickel, * Kirchspiel Wotzlaff 14.08.1644, Nachbar in Sperlingsdorf, & Maria Kohl, * Kirchspiel Wotzlaff 13.04.1642, deren Vater Michael Kohl Schulz in einem noch nicht identifizierten Dorf ist.
Der weitere Großvater von Dorothea Nickel ist Hans (I) Nickel, * ca. 1603, der zwischen 1629 und 1646 9 Kinder taufen lässt - 9-facher Urgroßvater

Dorothea Nickel ist Tante von Peter Nickel, * Sperlingsdorf 05.03.1715, † Scharfenberg 12.05.1777, Mitnachbar in Scharfenberg - siehe "Der Grabstein von Peter Nickel & Susanna Classen aus Scharfenberg"

Peter (II) Philipsen und Dorothea Nickel vom Grabstein haben 8 in Sperlingsdorf geborene Kinder:

1) Gottfried (I), * 31.07.1703, † Scharfenberg 22.10.1778
    Nachbar in Scharfenberg
    ∞ Wotzlaff 12.06.1731 mit Anna Kiep, 5 Kinder

2) Simon (V), * 13.03.1705
    ∞ Wotzlaff 22.07.1727 mit Erdmuth Bieberstein, 1 Kind

3) Salomo (I), * 16.07.1706,
    ∞ Wotzlaff 04.11.1732 mit Catharina Elisabeth Strauß, 7 Kinder

4) Cornelius, * 04.03.1708

5) Johann, * 18.06.1709

6) Benjamin (I), * 02.11.1710

7) Susanna, * 29.03.1714
    ∞ Wotzlaff 17.05.1735 mit Jacob Breuel

8) Wilhelm (IV), * 17.03.1716
    Mitnachbar Sperlingsdorf
    ∞ Nassenhuben 07.04.1738 mit Helena Kiep, 8 Kinder

"Salomon Philipsen junior von Grebin", der 1763 den obigen Grabstein für seine Großeltern errichtet, dürfte der am 14.11.1744 in Mönchengrebin geborene Sohn von Salomo (I) Philipsen und Catharina Elisabeth Strauß sein. Warum aber ein 19-Jähriger seinen vor seiner Geburt verstorbenen Großeltern einen teuren Grabstein errichtet, erscheint etwas rätselhaft. Sind seine Eltern um diese Zeit in Mönchengrebin verstorben und in Wossitz oder Nassenhuben begraben worden, was er zum Anlass nimmt, nicht nur diesen einen Grabstein zu setzen sondern dann auch gleich den Großeltern?