Hancke, Michael: Die Herren des Werders
Handschrift von 1619

aktualisiert 12/2023

Beschreibung der Dörfer und Vorschriften im Danziger Werder / Stüblauer Werder

Sammlung Werderscher Gesetze und Rechtsgewohnheiten
erstellt von Michael Hancke, dem Älteren,
Amtsschreiber im bürgermeisterlichen und Werderschen Amt

Es handelt sich um eine Handschrift aus der Manuskript-Sammlung der Biblioteka Gdanska PAN mit 572 Seiten.

Hancke Peter - Die Herren des Werders - pdf (526 MB)

Hancke Peter - Die Herren des Werders - DjVu (16 MB)

Michaels Hanckes Vater Andreas war um 1550 Bürger in Guben / Schlesien. Er ist aus unbekannten Gründen nach Danzig gezogen, wo Michael ca. 1559 (Datum errechnet) geboren wurde. Aus den Kirchenbüchern von St. Marien ist bekannt, dass er in erster Ehe (ca. 1585) mit einer 'Marg.' verheiratet war. Aus gleicher Quelle stammt die Information zu seiner zweiten Ehe mit Anna Groß (Tochter des Bartholomäus) am 28.10.1599. Von den insgesamt elf Kindern (1593-1620) wurden nachweislich neun in St. Marien getauft. Michael Hancke wurde 82 Jahre alt und am 11.03.1641 in der Danziger St. Marienkirche, Grabstelle 269, begraben.

Siehe auch
Weichbrodt, Dorothea: Patrizier, Bürger, Einwohner der Freien und Hansestadt Danzig, Einwohner der Freien und Hansestadt Danzig in Stamm- und Namenstafeln vom 14. bis 18. Jahrhundert, 5 Bände, Kiel, 1986 - 1993, veröffentlicht vom VFFOW

Michael war über 28 Jahre Amtsschreiber im bürgermeisterlichen und Werderschen Amt von Danzig tätig. Damit begründete er eine Reihe von Amtsschreibern, die über vier Generationen lang den unterschiedlichsten Danziger Bürgermeistern als Amtsschreiber dienten. Diese Amtsreihe erlosch erst mit der Übernahme Danzigs durch Preussen im Jahr 1793.

Die Handschrift enthält mehrere Informationsblöcke:

  1. Listen von Bürgermeistern, Deichgrafen, Deichgeschworenen und Schlickgeschworenen

  2. Beschreibungen der Dörfer des Danziger Werders mit abgeschriebenen Gründungsurkunden, Schultzen, Schöppen, Rahtsleuten und ggfls. Kirchenvätern sowie einer Liste von abgabepflichtigen Höfen

  3. Ergänzende Ordnungen zum Schleusenwesen in den Danziger Quartieren und die Werdersche Ordnung.

Peter Sarpei - 14.07.2016


Erläuterung im Handschriftenkatalog


Die Handschrift ist aufgrund ihrer Schreibformen - höflich formuliert - nicht ganz einfach zu lesen.

Der Schreiber Michael Hancke muss jedoch ein wahrer Schreibkünstler gewesen sein, der mindestens drei Schriftformen beherrschte:

  • Die lateinischen Textteile sind in einer auch heute leicht lesbaren lateinischen Schrift geschrieben

  • Die Ausführungen über Pachtverträge, Beschreibungen der Dörfer, etc., erfolgen in Kanzleischrift - siehe Wikipedia

  • Die Tabellen über die Honoratioren der Dörfer sind in Kurrentschrift erstellt - siehe Wikipedia

Zwischenzeitlich haben Angela Teterin (3 Dörfer) und Matthias Marx (den Rest) Transkribierungen der Texte erstellt. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar ... denn damit wäre ich weitgehend überfordert gewesen.

Diese Transkribierungen werden jetzt sukzessive hier zum Download eingestellt, zum einen der jeweilige Teil des Originals als pdf, zum anderen die Transkribierung als docx.

Fehler sind bei dieser Transkribierung unvermeidlich. Korrekturvorschläge bitte farblich markieren und per Mail schicken.

Ob sich jemand opfern wird und die lateinischen Teile der Handschrift transkribiert sowie übersetzt steht in den Sternen ... alternativ: Ob es sich unter Qualitätsaspekten lohnt, die lateinischen Texte abzutippen und zwecks Übersetzung bei www.deepl.com einzugeben, weiß ich noch nicht ...

Anmerkungen zum Inhalt der Handschrift:

Die Texte über die Dörfer beginnen mit einer Zitierung der Handfeste aus dem 14. Jahrhundert bzgl. ihrer Gründung oder dem Pachtvertrag zwischen der Stadt Danzig als Eigentümer des Dorfes und einem Pächter.
Ob die Handfesten Michael Hancke im Original vorgelegen haben oder er sie aus anderen Quellen zitiert, ist nicht erkennbar.

Die Handschrift besteht aus 572 Seiten - ein mithin ziemlich kostspieliges Buch zu Beginn des 17. Jahrhunderts.
Von diesen 572 Seiten sind viele nur teilweise beschrieben oder sogar gänzlich leer.
Deswegen sieht es so aus, dass vorgesehen war, dass die Handschrift inhaltlich nach 1619 fortgeschrieben werden sollte, was jedoch nicht erfolgte.

Vom Schriftbild her sieht es so aus als ob die Handschrift nicht von 1592 bis 1619 sukzessive erstellt worden ist (als eine Art Protokoll) sondern 1618/19 durchgehend in einem kurzen Zeitraum - das Schriftbild ist ziemlich einheitlich.

Der Aufwand, aus den Verträgen und Dokumente ab 1592 die Daten über die Dörfer, die Ernennungen der Honoratioren und der jeweiligen Grundeigentümer zu identifizieren und zu ordnen muss gewaltig gewesen sein.

Einige Thesen zur Entstehung der Handschrift und ihres Zwecks:

  • Es handelt sich um eine Auftragsarbeit.
    Der Schreiber Michael Hancke hat aufgrund der Kosten des Buches sowie den zeitlichen Aufwand der Zusammenstellung der Daten und ihrer Niederschrift nicht von sich aus die Entscheidungskompetenz, ein solches Werk zu erstellen.

  • Es handelt sich um eine Art Übergabeprotokoll oder Vermächtnis des Bürgermeisters Johann / Hans von der Linde an seinen Nachfolger als für das Werder zuständigen Bürgermeister.
    Hans von der Linde, * 1542 in Danzig, war Bürgermeister ab 1581. Ob er bereits ab diesem Jahr für das Werder zuständig war oder erst ab 1592 ist bislang unklar. Er war mehrfach Burggraf und nahm etliche andere Funktionen wahr.
    Am 27.01.1619 starb er; am 22.02.1619 schloß Michael Hancke diese Handschrift ab. Sein Nachfolger im Bürgermeisteramt wurde Valentin Bodecker von Bodeck.

Dorothea Weichbrodt: Tafel Linde, von

1604 wird Hans von der Linde auch als Pächter des Gutes Herrengrebin bezeichnet. Damit wird erklärlich, warum etliche Ernennungen von Honoratioren in "Grebien" stattfanden.

Rainer MueGlo


Inhaltsverzeichnis mit Seitenangabe

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007

Einleitung

 

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009

Für das Werder zuständige Bürgermeister und Ratsherren

 

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013

Teichgrafen, Teichgeschworene und Schlickgeschworene

 

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031

Stüblau

Handfeste

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052

Güttland und Cößlien

 

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071

Kriefkohl und Freienwalde

 

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096

Zugdam

 

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110

Osterwick

 

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131

Hof Grebin (Herren-Grebin)

 

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154

Liste der Dörfer mit Hubenzahl

 

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156

Landau

 

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163

Sperlingsdorf

 

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182

Landau & Scharfenberg

 

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196

Hochzeit

 

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201

Neuendorf

 

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205

Quadendorf

 

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213

Scharfenberg & Landau

 

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225

Wotzlaff

 

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247

Schönau

 

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261

Wossitz

 

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281

Gemlitz

 

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289

Langfelde

 

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301

Trutenau

 

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316

Herzberg

 

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339

Klein Zünder

Handfeste

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353

Groß Zünder

Handfeste

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377

Letzkau

 

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395

Käsemark

 

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411

Schmerblock - siehe auch Käsemark

Vertrag
1552

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427

Breitfelde = Proitenfeldt

Vertrag
1556 / 1594

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441

Schönrohr

 

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451

Gottswalde

 

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469

Reichenberg

Vertrag

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487

Weßlinken

 

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511

Ernennungen von Teichgeschworenen

 

Ernennungen - pdf
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521

Danziger Schleusenordnung, Deichgeschworene der Danziger Quartiere

 

Deichgeschworene - pdf
Deichgeschworene - docx

541

Die Werdersche Ordnung

 

Werder Ordnung.pdf
Werder Ordnung.docx