Beschreibung der Dörfer und Vorschriften 
				im Danziger Werder / Stüblauer Werder
				Sammlung Werderscher Gesetze und 
				Rechtsgewohnheiten
				erstellt von Michael Hancke, dem Älteren,
				Amtsschreiber im bürgermeisterlichen und Werderschen Amt
				Es handelt sich um eine
				Handschrift aus der 
				Manuskript-Sammlung der Biblioteka Gdanska PAN mit 572 Seiten. 
				
				
				Hancke Peter - Die Herren des Werders - pdf (526 MB)
				
				Hancke Peter - Die Herren des Werders - 
				DjVu (16 MB)
				Michaels Hanckes Vater Andreas war um 
				1550 Bürger in Guben / Schlesien. Er ist aus unbekannten 
				Gründen nach Danzig gezogen, wo Michael ca. 1559 (Datum 
				errechnet) geboren wurde. Aus den Kirchenbüchern von St. Marien 
				ist bekannt, dass er in erster Ehe (ca. 1585) mit einer 'Marg.' 
				verheiratet war. Aus gleicher Quelle stammt die Information zu 
				seiner zweiten Ehe mit Anna Groß (Tochter des Bartholomäus) am 
				28.10.1599. Von den insgesamt elf Kindern (1593-1620) wurden 
				nachweislich neun in St. Marien getauft. Michael Hancke wurde 82 
				Jahre alt und am 11.03.1641 in der Danziger St. Marienkirche, 
				Grabstelle 269, begraben.
				Siehe auch
				
				Weichbrodt, Dorothea: Patrizier, Bürger, Einwohner der Freien 
				und Hansestadt Danzig, Einwohner der Freien und Hansestadt 
				Danzig in Stamm- und Namenstafeln vom 14. bis 18. Jahrhundert, 5 
				Bände, Kiel, 1986 - 1993, veröffentlicht vom VFFOW
				
				Michael war über 28 Jahre Amtsschreiber im bürgermeisterlichen 
				und Werderschen Amt von Danzig tätig. Damit begründete er eine 
				Reihe von Amtsschreibern, die über vier Generationen lang den 
				unterschiedlichsten Danziger Bürgermeistern als Amtsschreiber 
				dienten. Diese Amtsreihe erlosch erst mit der Übernahme Danzigs 
				durch Preussen im Jahr 1793.
				Die Handschrift enthält mehrere 
				Informationsblöcke:
				
					- 
					Listen von Bürgermeistern, 
					Deichgrafen, Deichgeschworenen und Schlickgeschworenen 
- 
					Beschreibungen der Dörfer des 
					Danziger Werders mit abgeschriebenen Gründungsurkunden, 
					Schultzen, Schöppen, Rahtsleuten und ggfls. Kirchenvätern 
					sowie einer Liste von abgabepflichtigen Höfen 
- 
					Ergänzende Ordnungen zum 
					Schleusenwesen in den Danziger Quartieren und die Werdersche 
					Ordnung. 
Peter Sarpei - 14.07.2016
				
				Erläuterung im Handschriftenkatalog
				
				
				
				Die Handschrift ist aufgrund ihrer 
				Schreibformen - höflich formuliert - nicht ganz einfach zu 
				lesen.
				Der Schreiber 
				Michael Hancke muss jedoch ein wahrer Schreibkünstler gewesen 
				sein, der mindestens drei Schriftformen beherrschte:
				
					- 
					Die 
					lateinischen Textteile sind in einer auch heute leicht 
					lesbaren lateinischen Schrift geschrieben 
- 
					Die 
					Ausführungen über Pachtverträge, Beschreibungen der Dörfer, 
					etc., erfolgen in Kanzleischrift -
					
					siehe Wikipedia 
- 
					Die 
					Tabellen über die Honoratioren der Dörfer sind in 
					Kurrentschrift erstellt -
					
					siehe Wikipedia 
Zwischenzeitlich haben 
				Angela Teterin (3 Dörfer) und Matthias Marx (den Rest) Transkribierungen 
				der Texte erstellt. Dafür bin 
				ich ihnen unendlich dankbar ... denn damit wäre ich weitgehend 
				überfordert gewesen.
				Diese Transkribierungen werden jetzt 
				sukzessive hier zum Download eingestellt, zum einen der 
				jeweilige Teil des Originals als pdf, zum anderen die 
				Transkribierung als docx.
				Fehler sind bei dieser Transkribierung 
				unvermeidlich. Korrekturvorschläge bitte farblich 
				markieren und per Mail schicken.
				Ob sich jemand opfern wird und die 
				lateinischen Teile der Handschrift transkribiert sowie übersetzt 
				steht in den Sternen ... alternativ: Ob es sich unter 
				Qualitätsaspekten lohnt, die lateinischen Texte abzutippen und 
				zwecks Übersetzung bei
				
				www.deepl.com einzugeben, weiß ich noch nicht ...
				Anmerkungen zum 
				Inhalt der Handschrift:
				Die Texte über 
				die Dörfer beginnen mit einer Zitierung der Handfeste aus dem 
				14. Jahrhundert bzgl. ihrer Gründung oder dem Pachtvertrag 
				zwischen der Stadt Danzig als Eigentümer des Dorfes und einem 
				Pächter.
				Ob die Handfesten Michael Hancke im Original vorgelegen haben 
				oder er sie aus anderen Quellen zitiert, ist nicht erkennbar.
				Die Handschrift 
				besteht aus 572 Seiten - ein mithin ziemlich kostspieliges Buch 
				zu Beginn des 17. Jahrhunderts.
				Von diesen 572 Seiten sind viele nur teilweise beschrieben oder 
				sogar gänzlich leer. 
				Deswegen sieht es so aus, dass vorgesehen war, dass die 
				Handschrift inhaltlich nach 1619 fortgeschrieben werden sollte, 
				was jedoch nicht erfolgte.
				Vom Schriftbild 
				her sieht es so aus als ob die Handschrift nicht von 1592 bis 
				1619 sukzessive erstellt worden ist (als eine Art Protokoll) 
				sondern 1618/19 durchgehend in einem kurzen Zeitraum - das 
				Schriftbild ist ziemlich einheitlich.
				Der Aufwand, 
				aus den Verträgen und Dokumente ab 1592 die Daten über die 
				Dörfer, die Ernennungen der Honoratioren und der jeweiligen 
				Grundeigentümer zu identifizieren und zu ordnen muss gewaltig 
				gewesen sein.
				Einige Thesen 
				zur Entstehung der Handschrift und ihres Zwecks:
				
					- 
					Es handelt 
					sich um eine Auftragsarbeit.
 Der Schreiber Michael Hancke hat aufgrund der Kosten des 
					Buches sowie den zeitlichen Aufwand der Zusammenstellung der 
					Daten und ihrer Niederschrift nicht von sich aus die 
					Entscheidungskompetenz, ein solches Werk zu erstellen.
 
- 
					Es handelt 
					sich um eine Art Übergabeprotokoll oder Vermächtnis des 
					Bürgermeisters Johann / Hans von der Linde an seinen 
					Nachfolger als für das Werder zuständigen Bürgermeister.
 Hans von der Linde, * 1542 in Danzig, war Bürgermeister ab 
					1581. Ob er bereits ab diesem Jahr für das Werder zuständig 
					war oder erst ab 1592 ist bislang unklar. Er war mehrfach 
					Burggraf und nahm etliche andere Funktionen wahr.
 Am 27.01.1619 starb er; am 22.02.1619 schloß Michael Hancke 
					diese Handschrift ab. Sein Nachfolger im Bürgermeisteramt 
					wurde Valentin Bodecker von Bodeck.
 
				
				Dorothea Weichbrodt: Tafel Linde, von