Zum
leichteren Verständnis der folgenden Seiten hier einige Anmerkungen zum
Kirchenbuch von Wotzlaff.
Die Taufen liegen ab 1612 vor, die
Heiraten ab 1703 und die Sterbeeinträge ab 1689.
Bei den Taufeinträgen des 17. Jahrhunderts
handelt es sich um eine Abschrift vom Ende dieses Jahrhunderts durch
Pastor Samuel Verch - die Handschrift und die Form der Einträge sind von
1612 bis zum September 1700 identisch. Wo er etwas nicht entziffern kann
- oder weil die Angaben im Original fehlen -, lässt
er Lücken ... z.B. beim Vornamen der getauften Kinder und häufig
beim
Geburtsort.
Durchgehend fehlt bei
den Taufen der Name der Mutter - die ist halt nicht so wichtig. Manche Ehefrauen und Mütter lassen sich mittels übernommener
Patenschaften zumindest bezüglich des Vornamens identifizieren. Da heißt
es dann z.B. "... und die Hans Eichholtsche Cathrina". Da muss man
wieder prüfen, ob nicht eventuell eine Tochter gemeint ist ...
Auch in der ersten Hälfte des
18. Jahrhunderts sind die Prediger sehr "sparsam" bei ihren
Einträgen:
- Bei den Heiraten sind die Eltern nicht angegeben
, was die Bestimmung der Abstammung erschwert oder aufgrund der vielen
identischen Vornamen unmöglich macht.
- Bei der Beerdigung von Kindern
fehlt der Vorname - "Cornels Eicholtzen Kind" - und wenn dieser Cornels
mehrere Kleinkinder hat, bleibt die Frage offen, welches Kind beerdigt
wurde.
Trotzdem lassen sich viele
Familienzusammenhängen mittels des Kirchenbuches rekonstruieren.
Die angegebenen Geburtsdaten sind die
Taufdaten. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beginnen
einzelne Pfarrer sowohl das Geburts- wie das Taufdatum in das
Kirchenbuch einzutragen. Da jedoch das Kind innerhalb von sieben Tag
nach der Geburt getauft werden muss - ein Kind darf nicht ungetauft
sterben !!! - stimmen die Daten in etwa
überein. Wenn der Eindruck
besteht, dass das Neugeborene eventuell bald stirbt, erfolgt die Taufe unmittelbar nach der Geburt, zur Not auch im Haus der Eltern.
Ähnlich verhält es sich mit den
Sterbedaten. Diese sind bis ins 19. Jahrhundert hinein die
Beerdigungsdaten. Da gemeinhin ein Toter innerhalb von drei Tagen
beerdigt wird, ist die Differenz nicht sonderlich relevant.
Für die KB-Einträge liegen durchgehend alphabetische
Register vor. 17. / 18. Jahrhundert. Nicht enthalten sind Tauf- und
Sterbeeinträge, bei denen der Vorname nicht angegeben ist: Hans Kohls
Kind / Sohn / Tochter / Ehefrau. Außerdem scheinen einige Einträge zu
fehlen.
Zum Kirchspiel Wotzlaff gehören die Orte
Wotzlaff, Landau, Scharfenberg, Sperlingsdorf und Schönau. Gelegentlich
stößt man jedoch auch auf die Geburtsorte Mönchengrebin,
Quadendorf, Hochzeit, Neunhuben und Herzberg, die eigentlich anderen
Kirchspielen zugeordnet sind. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Die eigene
Pfarrei ist temporär nicht besetzt, man mag den Prediger von Wotzlaff
mehr als den des eigenen Kirchspiels, marodierende Truppen verhindern
den Zugang zur zuständigen Kirche, etc. |