Einleitung | Jantzen | Hofmarken | Kb-Chronik | Adressbücher | Orte | Berufe | Quellen | Alph Register

Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
GrZ 01 GrZ 02 GrZ 03 GrZ 04 GrZ 041 GrZ 05 GrZ 06 GrZ 07 GrZ 08 GrZ 09
GrZ 10 GrZ 11 GrZ 12 GrZ 13 GrZ 14 GrZ 15 GrZ 16 GrZ 17 GrZ 18 GrZ 19
GrZ 20 GrZ 21

GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
KlZ 01 KlZ 02 KlZ 03 KlZ 04 KlZ 05 KlZ 06 KlZ 07 KlZ 08 KlZ 09 KlZ 10
KlZ 11 KlZ 12 KlZ 13 KlZ 14 KlZ 15 KlZ 16 KlZ 17 KlZ 18 KlZ 19  
KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

Kollekten 1743, 1749 und 1750

 

Das Kirchenbuch 1733 - 1804 von Groß Zünder enthält ganz am Ende eine Besonderheit: Wie das so nun mal ist im Lebenszyklus bei von Menschenhand errichteten Kirchtürmen und -gebäuden, sie müssen gelegentlich repariert werden. Und außerdem hat der Pfarrer - in diesem Fall Johann Moneta, Pfarrer in Groß Zünder von 1728 bis 1757 - gelegentlich noch weitere Wünsche bezüglich der Ausstattung der Kirche. Die Kirchenorganisation erfand zu ihrer Finanzierung bereits vor rund 1.200 Jahren ein praktisches Instrument, um an das Geld ihrer Gläubigen zu kommen: den "Zehnten", sprich, die Abführung eines Zehntels der jährlichen Erträge / Einkommen - siehe Wikipedia. Und wenn das mal nicht reichte, gab es Sonderumlagen, auch Kollekten genannt. Um diese geht es hier, und zwar in den Jahren 1743, 1749 und 1750.

Kollekte 1743

No. 1
Kirchen - Collecte wegen der Ziffer - Tafeln auff der Thurm - Uhre gehalten
Anno 1743
zu Groß-Zinder den 14. Jul. und zu Klein-Zinder den 21. Jul.

Die Trennung der Kollekte in Groß- und Klein Zünder irritiert. Gingen die Bewohner von Klein Zünder nicht zur Kirche in Groß Zünder sondern der Gottesdienst - der 14. und 21. Juli 1743 waren Sonntage - fand für deren Bewohner in einem profanen Gebäude in Klein Zünder statt? Beide Orte liegen gerade drei Kilometer auseinander. Oder war die Kirche in Groß Zünder schon zu klein für alle Bewohner des Kirchspiels? Irgendwie seltsam.

Demnach die Ziffer-Tafeln auf der Thurm-Uhre von Alter und Zeit schon so sehr vernichtet, daß die eine davon nur in etwas, die andere aber gar nicht brauchbar ist; und aber zu derselben Ergäntzung beliebet worden, eine gemeinsame collecte der Kirchen zu gute anzustellen : als werden Nachgesetzte samt und sonders hiermit in dem Herrn ermahnet und gebeten, unserer lieben Kirche desfals mit einer milden Beysteuer mit einem willigen Hertzen nach Vermögen zu Hülfe zu kommen, und die Belohnung davor von dem allgütigen Gott gewiß zu erwarten. Wer nun außer diesen benannten auch noch seine Mildigkeit der Kirche beweisen will, dem ist es unverwehrt; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.

Ich habe der Kirchen zu gut den Mahler bey mir im Hause auf freyer Kost und Action gehabt p. nämlich eine Woche lang, da er gearbeitet.

M. Johann Moneta
Pred. zu Groß Zünder rpp. d.
14.07.1743

Die Nachbarschaft in Groß-Zinder

Pfarrer Moneta listet die Geber und ihre Beträge auf.

1) Gerhardt (II) Kohl Sen. -
    Kirchenvorsteher
Hof GrZ 01 10) Ludwig Störmer Hof GrZ 12
-) Gerhardt (III) Kohl Jun. Hof GrZ 19 &
Hof KlZ 04
--) Gergen Raab - Schwiegervater
     von Ludwig Störmer?
 
2) Cornelius Gisbrecht Witwe

-) Peter Kling - nachbarlicher
    Herkunft

Hof GrZ 02

Hof GrZ 11

11) Peter Schumacher -
      Kirchenvorsteher
Hof GrZ 05 &
Hof GrZ 13
3) Michael Hendrichsen Hof GrZ 03 12) Cornelius Adrian Hof GrZ 15
4) Salomon Eichholtz,
    Kirchenvorsteher
Hof GrZ 04 13) Jacob Lange Hof GrZ 16
5) Cornelius Eichholtz Hof GrZ 06 14) Johann Reinhold Störmer Hof GrZ 17
6) Johann Bielfeldt Hof GrZ 07 15) Christian Köpke Witwe Hof GrZ 18
7) Peter Schultz Hof GrZ 08 16) Gergen Ludwig Hof GrZ 14
8) Dietrich Dirks Hof GrZ 09 17) Peter Daniel Hof GrZ 10
9) Wilhelm Daniel Hof GrZ 11 --) Simon Kuhl Witwe Hof GrZ 10

Es fehlt nur Peter Lucht, Hof GrZ 20.

Die gespendeten Beträge sind in Taler und (Silber-)Groschen angegeben (1 Taler = 30 Groschen = 360 Pfennig). Ich bin mir noch ganz sicher, aber:

- 1 Taler soll in der Zeit von 1700 bis 1755 rund 3 Reichsmark von 1914 entsprochen haben.

- 1 Reichsmark von 1914 entspricht ca. 5 Euro von 2012.

- Mithin entspricht 1 Taler ca. 15 Euro - eine Überprüfung kommt irgendwann.
Wie hoch waren die Einkommen und die Preise?

Handwerker und Eigenthümer in Groß-Zinder
Nach dem Betrag steht jeweils der Beruf: 1) Grützer (stellt Grütze per Handmühle her), 2) Hakenbüdner, 3) Scharrmacher, 4) Schneider, 5) Schmied, 10) Schuster, 13) dem Grützer sein Sohn

Darunter: ferner

unten links Nr. 8: Johann Barthold Herdemertens, ein Schneider und catholisch, brachte sein Geld freiwillig und von selbst an