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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
GrZ 01 GrZ 02 GrZ 03 GrZ 04 GrZ 041 GrZ 05 GrZ 06 GrZ 07 GrZ 08 GrZ 09
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GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
KlZ 01 KlZ 02 KlZ 03 KlZ 04 KlZ 05 KlZ 06 KlZ 07 KlZ 08 KlZ 09 KlZ 10
KlZ 11 KlZ 12 KlZ 13 KlZ 14 KlZ 15 KlZ 16 KlZ 17 KlZ 18 KlZ 19  
KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik - P9 - Diverses

Anmerkungen

ß) Von einer jeglichen Leiche, sie sey lutherisch oder catholisch, oder Calvinisch; groß oder Klein, gebühret dem Prediger 1 fl. 15 gl. ** und wenn sie nicht unsrer religion, darf der Prediger die collecte nicht einmal absingen, da ihm sein Gebühr dennoch werden muß.*

** Ist NB. zu verstehen von solchen, die auf Dem Kirchhof kommen: denn die in Klein-Zinder auf dem so genandten Todten Berge begraben werdn, geben mitt all nichts p. Sie werden entweder offentlich oder nur still begraben.

NB. So aber irgend Frembdlinge alhier sterben; und begraben werden sollen, u. müßen alles doppelt entrichten

* Das ist auch von Nachbaren zu verstehen, die ihrem Hoff verkauft haben, und irgend ein Leibgedinge bleiben, die werden auch für fremde gehalten, eg. Gabriel Schumann von Klein-Zinder, der heut d. 24. Nov. 1737 begraben worden.

Vor parentationen aber, wenn sie von dem Prediger verlanget werden, beruhet das honorarium auf der leute raisonabilität: Doch melde nur so viel, daß der Prediger seinen ½ rl. vor die collecte absonderlich fordern. Die darf Er nicht eingehen laßen. Denn Parentation* und die collecte sind nullo modo connexa [keinesfalls verbunden].

* yf: Zahn. Todt. Cat. 1665 d. 15. Octob.

NB: Es sey denn daß Er vor die parentation raisonabel contentiret worden.

γ) Der sogennandte decem des Predigers bestehet aus 77 Scheffel Roggen, und 77 Scheffel Haber, so ihm Groß Zinder nach seiner Huben-Zahl liefern muß: und was noch dem lande an etlichen Morgen gebricht, muß ihm nach der Korn-taxa des Jahres an Gelde * gegeben werden. Von Klein-Zinder aber hat Er nach der HubenZahl 40 Scheffel Gersten zu fordern. Auch 2 Schefel Roggen vor den bruchhirten, nehml. ½ 4te Schfl. vom huben part.

* Das ist das so genandte Morg.Geld, das vor 75 Morg. aber 2 ½ Hubn 2 ½ Scheffel Korn außmacht p.

NB. 1. Vor die Oblaten und den Kirchen Wein zur H. Communion muß xxx die Kirche xxxx jährlich 8 rl. oder 24 fl. Poln. entrichten.

      2. Alle Einwohner frembder religion in beyden Dörfern müßen ihre Neugebohrn im Kinder absolute in Groß Zinder luthrisch taufen laßen.

Nach einer Art Inhaltsverzeichnis des Kb sowie Ausführungen über die Prediger und Lehrer in GrZ und KlZ, die in die hier entsprechenden Web-Seiten integriert sind, bekommt das Kb den Charakter einer Kladde, in der alles mögliche von diversen Predigern notiert wird, versehen mit weiteren Anmerkungen durch Johann Moneta.

Die Einschübe und Anmerkungen von Moneta sind in blau dargestellt.


 

Gabriel Schumann,
Nachbar
Hof KlZ 14,
laut Pfarrer Johann Moneta "Lügen-Schumann"; bei Tod am 24.11.1737 "ehemaliger Nachbar", der den Hof dem Stiefsohn Wilhelm Daniel vermutlich 1736 anläßlich dessen Heirat übergeben hat. Gemeinhin werden Altsitzer bis zu ihrem Tod als Nachbar bezeichnet. Bei Gabriel Schumann biegt sich Moneta offensichtlich die Regeln zurecht, um ihn nach dessen Tod noch einmal abzustrafen und Geld zu kassieren ...

δ) Zu der Neu-Jahres-Calende hat der Prediger von Jedem Hofe auß Groß und Kleinen Zinder / sie werden aber auf 40 gerechnet, nehmlich in Groß Zinder 23 und in Klein Zinder 17 / zu fordern

1) einen geräucherten halben Schweins Kopf;

2) eine Klaue / vor dieses beydes geben einige einen Schincken /

3) eine lange Wurst; und

4) ein lichte *

NB. Wer die lichte redimiren will muß davor 9 gl. geben, nehmlich vor ein jeglich *.

Wer die calende mit Gelde redimiren wil, muß dem Prediger 1 fl. 15 gl. geben. Ferner hat der Prediger von jedem Einwohner er sey unsrer oder frembder religion zu fordern von Eheleuten 6 gl. und von ledigen oder verwittweten Personen 3 gl. Diese Calende samlet ordinair der SchulMeister ein.

NB. Die Gärtner-calende begtreffend, so müßen die so eine eigene Kathe haben, sie mögen verehlicht oder verwittibt seyn, dennoch die gantze calende entrichten, nehmlichen im Weyhnachten 6 gl. und im Ostern ½ Mandel Eyer.

ε) In der Oster-Calende hat der Prediger von jedem Hofe zu fordern 1 Mandel Eyer, oder 6 gl., einige geben wol 1 Stück Butter dazu. Und von jedem Kathen-Einwohner aus 

NB. Beyden Dörfern ½ Mandel Eyer oder 3 gl., diese samlet in GroßZ. auch der SchulMeister ein, wenn er drumb angesprochen wird; in KleinZünder aber der Todten Gräber.

Ϭ) Vor Holtz und Torf muß der Prediger selbst sorgen: auch sind die Nachbaren ihm keine Schaarwercke. e.g. holtz, Torf, Heu führen Vorspan geben, e. zu thun schuldig: doch was gute Leute sind thuns ultro, wenn man sie darum freundlich begrüßet.

Seit etwa 1775 ist dieß vom Hr. Burgermeistro befohlen, daß die fuhren aus Kirchenzechen geschehen müßen.

Die Bemerkung erfolgt in einer anderen Schrift / von einer anderen Person.
Kirchenzechen? Kircheneigenes Land?

[Der dann folgende Absatz ist durchgestrichen.]

P.S. ꭋ) Das Kopfgeld anlangend, so habe ich im ledigen Stande vor [für] meinen Kopf ins Schultzen Amt geliefert 5 rl. oder 15 fl. Poln. so auch auf der Cämmerey ohne con-tradiction angenommen worden: und vors gesinde von jedem Gulden ihres * Lohnes 1 gl. Poln. Uxoraty potea habe vor mein gantz Haus in communi immer 20 fl. gegeben. *

Ᵹ) Alle Neu-Jahr pfleget der Prediger offentlich von der Cantzel abzukündigen, wie viel im vorigen Jahre etwan getaufet, begraben und getrauet worden.

* Doch sind sie hernach mit 6 rl. oder mit 18 fl. vor mein Hauß en general content gewesen.