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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
GrZ 01 GrZ 02 GrZ 03 GrZ 04 GrZ 041 GrZ 05 GrZ 06 GrZ 07 GrZ 08 GrZ 09
GrZ 10 GrZ 11 GrZ 12 GrZ 13 GrZ 14 GrZ 15 GrZ 16 GrZ 17 GrZ 18 GrZ 19
GrZ 20 GrZ 21

GrZ 22

GrZ 1648

GrZ And

GrZ Pfarrer

GrZ Lehrer

Klein Zünder

               
KlZ 01 KlZ 02 KlZ 03 KlZ 04 KlZ 05 KlZ 06 KlZ 07 KlZ 08 KlZ 09 KlZ 10
KlZ 11 KlZ 12 KlZ 13 KlZ 14 KlZ 15 KlZ 16 KlZ 17 KlZ 18 KlZ 19  
KlZ Hancke 1619

KlZ 1648

KlZ And

   

KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik 1661

Anmerkungen

Anmerk. dieses von dem sel. Prediger Colerus angefangene Kirchenbuch war in rotem Pergament eingebunden, weswegen es auch in dem folgenden Kirchenbuche vom sel. Moneta angefertigt, das rote genannt wird. Da aber der Band so sehr schlecht war, daß er nicht mehr bleiben konnte; so ward jeziger weisser alter Pergamentdeckel umgeschlagen.
Großzünder den 26. August 1809

Der Superint. Bette, Pred. zu Gr. u. Kl. Z.

Die Einschübe und Anmerkungen von Johann Moneta, Prediger von 1728 bis 1757, sind in blau dargestellt.

Diese "Anmerkung" ist geschrieben von August Christian Bette, Prediger von 1808 - 1815

 Groß Zinderisch Kirchenbuch

Auf an ordnung

Seiner HochEdlen Gestrengen Herrl. Herrn Adrian von der Linde. p. angefertiget

Durch den Ehrwürdigen Vor Achtbarn undt wollgelarten
Herrn Tobiam Colerum, wolbestalten Prediger daselbst

Im Jahr Christi 1661

In Ecclesia omnia fiant ordine et decenter

1. Corinth. XIV. p. 40

Das 1. Register

Darinnen die Auctores, so in diesen Locis Commibus Theologicus [in diesem festgelegten theologischen Bereich] angezogen worden, beschrieben sind,

Addito Editionis [der Edition hinzugefügt] Loco et Anno

In Folio

1. Joh. Olearei Doctrina Theologiae Moralis Lipsiae Anno MDCLXXXVIII

2. Joh. Arndri Evang. Dominic Epositiones

3. Johann Gerhardi LL Theolog. Epitome in XXXI Tabellas redacta. Jena. Anno 1660

4. Josephi Langii Polyanthea. Francofurti Anno 1617

5. Joh. Wigandi et Matthaei Judicis Septagma Vet. et Novi Test. Basilea Anno 1563

Ao 61

 

Barthel Bolt - Hans Klein - Hinr. Hinrichsen - Sal. Kortz
D. Kruse - A. Wulf - Peter Dietert - Bartel Greber

Siehe bei den Kirchenvorstehern
1661 - 1667
 

In Quarto ...

 

In Octavo

Matthiae Hafenreffers, Loci Theologici Wittenbergae Anno 1607

Joh. Heermanni Evang. Domin. et Festiv. Epositiones in Jehanne Bremero in Lat sermonia redacta. Lubeck Ao. 1652

Marcci Schulreti wahrer Christen Creutz, Francofurti. Anno. 16 1596.

Henrici Sandtmanns 3 Predigten u. Theurung, Krieg u. Pestelenz, Lubeck Anno 1628

Joh. Bothani Allegoria Jana

Joh. Taffer Exercitium conversum

Luca Pollionis o. Predigten vom Jüngsten Gericht auch 2 Predigten von d. Hölle

7 Predigten vom Ewigen Leben d. Kinder Gottes.

Aegid. Hunnius de Sacramentis V. et. N. Testamenti

Joach. Zahneri Compendium Theologiae. Schleusingae. Anno 1632.

Joh. Pappi Homilia Acad. Evangel. et Epist. Dom. et Retio Argentorati, Anno 1607

Homilia Acad. In Passionem et Resurrect. Jesu Christi Argentorati Anno 1607

Joh. Avenarti Enarrationes in Epist. Dom. et Fest. Per Sipra donnerum in Latinam Linguam translatae Citii. Anno 46 1595

Joh. Hüthemanni Homilia in Evang. Et Sprst. Dom. et Fest. Wet…..

Falls dies die Bibliothek des Predigers / der Kirche von GrZ ist dann muss sie unter Berücksichtigung der Kosten eines Buches zur damaligen Zeit von einem erheblichen finanziellen Wert gewesen sein ...

Vorrede

Daß sind rechte Güldene, und der Gemein[d]e Gottes Hochnützlichen Sprüche, Wenn Paulus sagt II. Cor: 14 u. 26 Lasset es alles geschehen zur Besserung u. 40 Lasset Alles Ehrlich und Ordentlich zugeben.

Zu dem Er diese nachdringende Ursach im 33 versic: setzet. Denn Gott ist nicht ein Gott der unordnung, sondern des Friedes, wie in allen Gemeinen der Heiligen; Welche Worte nebenst denen, so für die Seelen wachen, und dafür Rechenschafte geben müssen. Hebr. 13 u. 17 auch von der Christlichen Obrigkeit, und denen von Gott verordneten Ober Herren wol zu beobachten sind. Denn wie dieselbigen die Ehre haben, daß sie heißen Die Schilde auf Erden, bey welchen Gott erhöhet ist. ᴪ 47 u. 10 Pfleger und Säugammen der Christlichen Kirchen. Esa: 49 u. 23. Also müssen Sie auch der Christlichen Kirchen Schutz leisten und für Gottselige Auferziehung, Einflößung der lauteren vernünftigen Milch des Evangely, 1. Pet: 2 u. 2 Erhaltung guter Ordnung und Kirchen-Disziplin ewiglich und väterlich sorgen. Zwar ein anders ist das Weltliche, ein anders aber, das Geistliche Ampt, wenn man ansiehet Potestatem Ecclesiasticam Internam, oder was in der Kirchen den Lehrern und Dienern Gotteß, so fern sie Gottes Stelle eigentlich in Ihrem Ampte vertreten sollen, alß da ist, Lehren und Predigen, Beichthören und Absolviren, Taufen und das Abendmahl reichen, zu Kommet, Wessen Sich die Christliche Obrigkeit nicht anmaßet. Und aus dem Andern Buch der Chroniken Cap. 26 u. 16 et Seqq. erinners, Wie dem Könige Usiae das Räucherwerck, so er an der Priester und Aaronis Kinder stelle, die zu Räuchern geheiliget waren, verrichten wollen, so gar übel gelungen. Auch wenn falscher und der Kirchen Gotteß schädlicher Gotteßdienst von einer Obrigkeit wolte gestiftet werden, so sollen die Diener Gotteß Ihr zu gehorchen nicht schuldig sein. Immassen zur Ewigen Schande dem Priester Uriae (Der einen Newen Altars zu Damasco auf Befehl des Königes aufrichten lassen!)

 Im 2. Buch der Könige am 16 Capitel v 16 stehet: Uria der Priester thät alles, was ihm der König Ahas hieß. Aber was da betrieft, Potestatem Ecclesiasticam Externam, Und wie alles in der Kirchen Christlich, nach der reinen Lehre, Erbaulich, Ehrbar und Ordentlich zu gehen sol, so gehöret solches Christlicher Obrigkeit vornehmlich zu, und ist jederman, bevoraus aber ein Treiver [treuer] Lehrer nicht allein umb der Strafe, sondern auch umb des Gewissens willen Rom. 13 u. 6 zu gehorchen, Und alles, Was Gutt und erbaulich ist, wol fore Zustellen schuldig. Solches hat in Reiffes Bedencken gezogen, 1 Buch der Cron. Cap. 24. 25. 26. 27. Der Mann nach dem Hertzen Gottes, der König David, welcher unter Priestern und Leviten gutte anstellung gemacht, und verordnet. Wie sie Ihr Ampt mit Pflegung des Altars, mit Micsiciren und schönen Geistlichen Liedern, und was sonsten mehr zum wolbestelten Gottes dienst gehöret, wol verrichten sollen. Welches denn Ihm auch wohl Christlich und Hochlöblich zu Gemüthe geführet hat, die anitzo Regierende Christliche Obrigkeit dieses Orts (Der HochWohlEdle Gestrenge, Veste, Mannhafte Hoch- und Wohlweise Herr Adrian von der Linde, der königlichen Stadt Dantzig ältester Bürgermeister Proto Scholarcha, Starosta auf Mirchau und Administrator des Dantziger Werders etc. etc.) Welcher Ihm sonderlich angelegen sein lest, wie Er die lautere und vernünftige Catechismus Milch, und also zugleich den Rechten Wort Verstand und Grund der heilsahmen Lehre den Gemeinen Gottes in diesem Werder hinterbringen lassen, und Alles in gutte Ordnung fassen möge. Zu welchem Ende auch dieses Kirchen Buch verfertiget worden Darinnen ein gewisser Catalogus gezeiget wird.

I. Von den ienigen, welche im Nahmen der Hochgelobten Heil-Dreyfaltigkeit sind getaufet worden. Welcheß höchst Nothwendig ist, weil gemeiniglich die Taufe in der Kindheit empfangen wird, Vielmahls sich an solchen Orten Manisten und wiedertäufer auf halten und solches durch anderer Leute gewisse bezeugung muß im Alter hernach bekräftiget worden.

II. Von denen so Christlich und öffentlich proclamiret und copulieret worden, wessen man bey Geburts Briefen und dergleichen hochbenötiget ist.

III. Inventarium: Was bey dieser Kirchen vorhanden und von Gottseligen Hertzen verehret worden damit nicht die Geistlichen Gütter in Weltlichen nutzen gewendet oder sonst geschmälet worden möchten.

IV. Catalogus derienigen Prediger, welche an diesem Orth das Predigtampt verwaltet.

V. Eine Kirchen Cronik, was sich Denkwürdiges in solchem Kirchspiel begeben habe. *

* VI NB: Die jährliche balance des zu- und abnehmenden Kirchspiels steht unten pag. 38. Sq

Welches alles wie es zu gutter Ordnung und erbauung der Gemeine Gotteß, auch Künftigen nachricht solches Christlichen Kirchspiels angesehen ist: Also wird auch ein ieglicher * getreuer Lehrer u. Prediger, der seine vertrauten Schäflein von Hertzen meinet, trewlich darüber halten nächst Fortstellung reiner Göttlicher Lehre, und der lautern, vernünftigen Cathechismus Milch auch diese gutte Ordnung in allen Stücken wol beobachten, und also dem, was Chistliche Obrigkeit wol und löblich verordnet, alß ein Diener Jesu Christi nachkommen.

* Wieferne ich diesem nachgekommen; mag das von mir M. J. Moneta, Past. zu Groß Zind., ao. 1733. angefertigte, neue und große Kirchenbuch gegen jedermann bezeugen.

Unser Herr Jesus Christus als der oberste Patron seiner Kirchen, wolle die selbige in der rechten Gottseligkeit wol Pflantzen, für [vor] dem Kirchen teufel und aller falschen Lehre beschirmen, und Lehrer und Zuhörer mit seinem Heiligen Geiste regieren, damit sie auß der Streitende in die siegende Kirche dermal eins eingehen und Gott, den Vater, Sohn und Heiligen Geist in Ewiger Seligkeit preisen mögen. Amen.

 NB: Anno 1730. ist unser jährliches Dankfest * * yf. infr. p. 23 margin. zu Erweckung mehrerer Andacht am 3. Maji mit einer offentlichen communion angefangen worden gefeiert zu werden, von mir Joh. Moneta, Past. loci. [Ortspastor] Anno 1731 ist der Grüne Donnerstag zur Ehre, und zum Andencken der Einsetzung des h. Abendmahls, ebenfalls angefangen worden mit offentlicher communion gefeyret zu werden.

 

*ad nom. in Chron. Pro memoria Schönwald pag 1

1) Hl Petr. Schönwald, Pred. in Gß. Zind. giebt den Gß Zindeschen schlechten Ruhm und sagt: es seyn epicurische Leute, die des Ministerii Amt u. autorität eleviren u. fast annisuliren; Witwen und Wäysen verhöhnen u. Kräncken; ehrlichen Leuten ihre Ehr abschneiden; jedermann schimpfen; praßen, schlemmen, gern Zancken u. die Gemeine Zerrütten etc. und allerl. Gottlosigckeit üben, u. sich ihrer noch dazu rühmen p. Siehe hirvon das memorial des Werd. Min. an den hl. Brgmr. Adr. von der Linde de ao. 1655. d. 7. Oct. zu Wotzlaf datirt, darin sie umb Abhelfung vieler Unordnungen bitten; in des Herrn Schönwalds Subsinption pag. 6. fin., woselbst er noch bittet, daß doch das Donnerstags Gebeth auch in den Pfarrdörfern auf bürgerml. Befehl in einem gewißen Hause durch den Schulmeister den Leuten möchte vorgelesen werden, als die doch niemals in die ordentl. Betstunde kommen; und gleichwol seinem guten Rath und Willen hirin bißhero durchauß nicht haben folgen wollen, etc. ibid. fin. dies memorial ist im W. K. ie. Witw. Kast. zu finden in fasc. VI. nr. 5

NB: Unten besagter hl. Müller loc. cit. lit. d. pag. 2 sagt: Er habe zu Nassenhuben mit einem Calviner auf einer Kantzel gepredingt p. So müßen damals 2. Pred. daselbst gewesen seyn. Pp

NB: Ad voc. Lezio …. in der Kirche

Eingehefteter Zettel VS

Peter Schönwald, Prediger in GrZ von 1654 - 1656, der auf seine Gemeinde nicht gut zu sprechen ist.

Wikipedia: Epikur (um 341 v. Chr.-271/270 v. Chr.): griech. Philosoph, ist der Auffassung, dass sich neben dem Körper auch die Seele mit Eintritt des Todes auflöst. Er entwickelte spezielle Formen der Bedürfnisregulation zum Zweck der Lustmaximierung und vertrat die radikale Diesseitigkeit aller Bestrebungen. Nicht ein ewiges Leben, sondern der bei Lebzeiten zu vollendeter Seelenruhe kommen sei das Ziel.

2) Hl. Matthey Müller Past. in Reichenbgl. beschweret sich in einem Briefe de ao 1665 den 28. Oct. über einen Bauren, P. Kippen, der sich unterstanden, bald nach dem Gottesdienst vor allen Leuten seinen Prediger an heil. Orte zur Rede zu setzen u. wegen seines billig geführten Strafamts zu bestrafen, u. bittet ein Werd. Min. hirin causam communem zu machen p. Vid. im W.K. fasc. VIII n. 2 in Müllerian. lit. n

Rhesa 1834: Reichenberg:
10. Matthäus Müller, 1618 geboren, wurde von Königsberg nach Nassenhuben berufen, wurde dort den 7. Sept. ordinirt und hier am Feste Mich. von reformirten Predigern introduciret. Weil er aber dem Calvinismo nicht heucheln und den Elenchus desselben nicht unterlassen wollte, ist er den 12. Mai 1650 nach Reichenberg berufen. Er war im andern schwedischen Kriege (Reg. Caroli Gustavi) zur Belagerung und Eroberung der Nerungschen Hauptschanze 1649 und 61 zugleich der Danziger Soldaten bestellter Feldprediger. Er starb als ältester Werderscher Prediger 1680 den 8. Mai im 62. Jahr.